Last Updated on 23/06/2014 by Lea

Wenn die Züge, die Österreich vom Osten in den Westen durchqueren, nur in Hauptstädten stehen bleiben (Wien, St Pölten, Linz, Salzburg, Innsbruck) und dann plötzlich auch im Ötztaler Bahnhof halten, hat das wohl einen guten Grund. Eine simple Erklärung wäre: Das Ötztal, das zwischen dem Inntal und dem Passeiertal in Südtirol liegt, ist einfach wunderschön. Im Winter lassen sich auf den Pisten von Obergurgel-Hochgurgl, abseits vom Party fokussierten Treiben in Sölden, kleine Winterwunder erleben und im Sommer lockt die Hochalpenstrasse über das Timmelsjoch Grenzgänger, Motorradfahrer und Landschaftgenießer an.

Mitten im Ötztal, in Längenfeld, liegt das Aqua Dome – ein Thermalbad mit vier Sterne Superior Hotel. Frische Bergluft umweht das 400 Bettengebäude, das unterirdisch mit der Therme verbunden ist. Besonders schön sind die südseitigen Zimmer mit Blick auf die Felder und Berge. Auf welchen Berg man genau blickt, erfährt man als Gast an der Zimmerwand.

Standardzimmer in neuen Gebäudetrakt.

Standardzimmer in neuen Gebäudetrakt. 

Suite mit Blick zum Seelenkogel.

Suite mit Blick zum Seelenkogel (siehe Wandbeschriftung)

Wohnzimmerecke in der Familiensuite.

Wohnzimmerecke in der Familiensuite.

Auch schön: der Blick auf die Mutmalspitze mit Seifenblasen.

Noch schöner: der Blick auf die Mutmalspitze plus Seifenblasen.

Man könnte stundenlang nur am Balkon sitzen und den Ausblick genießen. Zusehen, wie die Bauern das Heu auf „Heumandl“ (sogenannte Heuberge, die auf Holzstecken gestützt werden) aufstapeln und sobald es trocken ist, es wieder einholen. Die Lämmern beim Ausbüxen aus ihrer Weide beobachten und Nachts dem Rauschen des Flusses lauschen, bis früh morgens wieder die Sonne am Gipfel der Berge aufgeht.

Nun gibt es aber eine Menge Gründe das nicht zu tun. Zumindest nicht allzu lange, denn es gibt viel zu Erleben. Wem, wie mir beim Rumliegen am Pool oder in der Sauna, schnell langweilig wird, kommen die langen Öffnungszeiten (Spa ab 7:00, Sauna ab 10:00, beides bis 23:00) entgegen. Da kann man auch mal mehr für das Hotel zahlen und dann seine Zeit gar nicht komplett in der Anlage verbringen, weil abends immer noch Zeit für eine Runde Sauna und Relaxen im Pool ist.

In der Übernachtung meist inkludiert ist Frühstück und Abendessen, sowie eine gratis Mini-Bar mit Latella, Orangen und Apfelsaft sowie Mineralwasser. Alkohol gibt es im Zimmer nicht, aber an der Bar gibt es Köstlichkeiten, wie zB einen Basilikum Cocktail zu bestellen. Abends bestellt man à la carte, Montags gibt es Buffet. Auch wenn die Hauptgänge à la carte kommen, kann man sich beim Salat- und Nachspeisen-Buffet zusätzlich selbst bedienen (Tipp: Vogerlsalat mit Speckwürfel und Kürbiskernöl und als Nachspeise Erdbeerjoghurt mit Amarenakirschen und vielen bunten Streuseln und den knusprigsten Schokohohlhippen der Welt)

Cocktail mit frischem Basilikum? Why not!

Cocktail mit frischem Basilikum? Why not! 

Montags am Buffet.

Montags am Buffet. 

Zwischen zwei Klettersteigen ist das schon mal drin. Schokotörtchen mit Vanilleeis.

Zwischen zwei Klettersteigen ist das schon mal drin. Schokotörtchen mit Vanilleeis.

Die Zimmer fallen je nach Hoteltrakt unterschiedlich aus (neu aus 2012, alt aus 2004). In der Therme wurde auch neu dazugebaut, der allgemeine Teil beinhaltet vor allem die drei Schalen im Freien, die alleine einen Besuch wert sind. (Inkl. Unterwassermusik). Im obersten Stock gibt es dann noch einen Bereich nur für Hotelgäste. Hier kann man sich auch für die Kräutersauna eintragen. Im Beauty Bereich gibt es alle möglichen Anwendungen, wie zB eine Kräuterstempel-Massage (sehr leichte, ölige Massage mit Zirbenöl) oder eine Ötztaler Steinmassage (heiße Steine aus dem Ötztal, die aufgelegt werden). 

Badebereich von innen.

Badebereich von innen.

Die drei Aussenbecken mit unterschiedlichem Wasser.

Die drei Aussenbecken mit unterschiedlichem Wasser. 

Sauna mit Ausblick im Hotel-Spa 3000.

Sauna mit Ausblick im Hotel-Spa 3000.

Komm relax mit mir…

Die Hängesessel haben es der Autorin angetan.

Things To Do

Besonders spektakulär sind die Klettersteige im Ötztal, eine Fahrt mit dem hauseigenen Minicooper Cabrio oder ein Ausflug an den Piburger See, der so malerisch in den Bergen liegt, dass man sich zweimal kneifen oder direkt ins kühle Nass springen muss, um sich von der Echtheit zu überzeugen.

Klettersteige – Lehner Wasserfall und Stuibenfall 

Zwei Klettersteige liegen in unmittelbarer Entfernung und sind auch mit dem Rad leicht zu erreichen: der Stuibenfall und der Lehner Wasserfall. Der Stuibenfall liegt etwas spektakulärer mit einem Einstieg über eine Seilbrücke und einem luftigen Seilfinale über dem Wasserfall. Besonders auffallend sind die vielen Klammern, damit auch Kinder ihn gut gehen können. Der Lehner Wasserfall hat längere C-Passagen und eine überhängende Schlüsselstelle, die man aber leicht umgehen kann, wenn einem die notwendige Kraft fehlt.

Schlüsselstelle am Lehner Wasserfall mit Überhang.

Schlüsselstelle am Lehner Wasserfall mit Überhang.

Seilbrücke am Stuibenfall.

Seilbrücke am Stuibenfall.

Mit dem Cabrio durch die Alpen cruisen 

In dem gebrandeten Minicooper Cabrio kommt man sich zwar wie plakative Touristen vor, aber auch ein wenig wie Grace Kelly. Alles was man dazu braucht sind große Sonnenbrillen und ein großes Tuch, das man im Nacken zusammenbindet. Ein wirksamer Schutz gegen Wind und Sonne und selbst die Frisur hält (ein bisschen besser).  Inkludiert in dem Spaß ist zwar nicht das Benzin, aber die Mautgebühr für das Timmelsjoch.

Am Weg zum Timmelsjoch trifft man auf Radfahrer und Motorrad-Freaks.

Am Weg zum Timmelsjoch trifft man auf Radfahrer und Motorrad-Freaks.

Ausführliche Infos zum Timmelsjoch findet ihr hier am Blog

Der Piburger See

Anstatt sich in der Badeanstalt auf den grünen Rasen zu legen wählen wir die rustikalere Variante und platzieren uns am Seeufer auf dem etwas abfallendem Waldboden. Der Piburger See ist frisch, aber die kleine Forschungsinsel in der Mitte einen Schwimm-Ausflug wert. Gewonnen hat man, wenn man jetzt noch eine Hängematte im Schlepptau hat, denn um den See gibt es zwar wenig Liegeplätze, aber unzählige Bäume.

Ein kurzer Wanderweg führt vom Parkplatz zum dunkelblauen Piburger See.

Ein kurzer Wanderweg führt vom Parkplatz zum dunkelblauen Piburger See.

Hier entstehen Sommerromanzen. Ganz bestimmt.

Hier entstehen Sommerromanzen. Ganz bestimmt. 

Fische tummeln sich am Uferrand.

Fische tummeln sich am Uferrand.

Das Aqua Dome ist also – obwohl es eine Therme ist – auch ein gutes Hotel im Sommer, wobei  natürlich die Vorstellung nach einem Powdertag im Solebecken und anschließend im Hotelbett zu versinken, mir auch durchaus gefallen würde…

Was bleibt von den zwei Tagen im Aqua Dome? Schöne Erinnerungen und ein Stück Mamorgugelhupf, der die Abreise versüßt. Oder die heimtückische Sehnsucht nach mehr Wellness, mehr Bergen und mehr Urlaub.

 

Weitere Infos:

www.aqua-dome.at 

Preise 2014: Thermen-Eintritt 3h im Sommer 19e (Mo-Fr), 22e (Wochenende und Feiertags und im Winter), Familien-, Senioren und Studentenermäßigungen möglich. Tagesurlaub mit Hotel Spa-Bereich 3000 möglich – 105e pP. Zimmer: Im Sommer Ein-Tagespackages ab 129€ pP, drei Nächte ab 425€.  Tipp: Cabrio vorreservieren und sich rechtzeitig für die inkludierte Kräuter-Sauna mit Packung eintragen.

 

Offenlegung: Ich danke dem Aqua Dome für die Einladung, alle Meinungen sind wie immer meine eigenen. Ebenso wie meine unzähmbare Begeisterung für die Bergwelt Tirols.