Last Updated on 09/11/2021 by Lea
Stadtnah und trotzdem komplett abgeschieden liegt die Pfeishütte im Naturpark Karwendel bei Innsbruck. Wer morgens in Innsbruck ankommt, kann problemlos wenige Stunden später, umgeben von schroffen Felswänden und grünen Almwiesen, die Ruhe der Natur genießen.
Und das komplett ohne Störfaktoren, denn Handyempfang gibt es im Talkessel des Samertals keinen und das WLAN über Satellitenverbindungen ist den Wirtsleuten für Buchungsanfragen vorbehalten. So bleibt mehr Zeit zum Genießen, seien es die Schmankerl aus der Küche oder die Wandermöglichkeiten ringsum.
Geographisch gehört die Alm übrigens tatsächlich zum Stadtgebiet Innsbruck!
Inhalt
Von früheren Zeiten: Die Geschichte der Pfeishütte
Die Pfeishütte ist seit ihrem Bau 1926-1927 ein wichtiger Stützpunkt im Karwendel. Seit 2016 steht sie mit ihren original erhaltenen und mit Holz vertäfelten Stuben, Zimmern und Lagern unter Denkmalschutz. Dabei könnte man beim Betreten der Stube auch meinen in einem alpinen Boutique-Hotel mitten am Berg gelandet zu sein.
Zahlreiche Luis Trenker Bücher stehen am Karmin, alte schwarz-weiß Fotografien zieren die Wände und der bedruckte Vorhang machen den ausgestopften Fuchs am Fensterbrett erst so richtig cool. Bei schönem Wetter werden Essen und Getränke auf der sonnigen Terrasse vor dem Haus serviert. Für müde Wanderer stehen Liegestühle und Hängematten zum Ausruhen zur Verfügung.
Auch wenn viele Tagesgäste nur zum Essen, es lohnt sich über Nacht zu bleiben.
Zimmer und Matratzenlager auf der Pfeishütte
In den alten, mit Holz vertäfelten Schlafräumen haben insgesamt 37 Personen in Lagern und 37 in Zimmern Platz. Die Zimmer variieren zwischen Zweibettzimmer und Mehrbettzimmern. In jedem der Zimmer hängen bunt umhäkelte Kleiderhaken, die Betten sind mit dicken Decken ausgestattet.
Einen Hüttenschlafsack muss man selbst mitbringen (aktuelle Coronaregeln bei der Buchung beachten!). Die autarke Energieversorgung über die sonnenbetriebene Photovoltaikanlage funktioniert zwar gut, jeden Tag kann aber trotzdem nicht gewaschen werden.
Die Anlage liefert nicht nur Strom für Licht, sondern auch für die Küchengeräte und die Pumpe, welche Trinkwasser in einen höher gelegenen Behälter pumpt. Nur bei Bedarf wird ein mit Pflanzenöl betriebener Generator dazu geschalten.
Regionale Tiroler Hüttenschmankerl
Die Lebensmittel bringen die Hüttenwirte 1-2 Mal die Woche selbst mit dem Unimog über den Fahrweg von Scharnitz aus auf die Hütte. Die frischen Lebensmittel bereichern die Speisekarte ungemein!
Viele regionale Produkte, wie zum Beispiel die Räucherforelle aus der Leutasch oder der Käse von umliegenden Almen. Zirben- Honig- und Pfefferminzschnaps machen die Hüttenwirte selbst, den köstlichen Latschenlikör liefert das Innsbrucker Unternehmen AlpPine Spirits.
Als eine besondere Spezialität gibt es Graukäse-Palatschinken auf der Karte. Wer’s lieber süß mag probiert am besten die Topfen-Kiachl mit Vanillesauce und Preiselbeeren Marmelade. Die roten Beeren findet man im Spätsommer reichlich rings um die Hütte zum Pflücken. Im Frühsommer, bevor die Kühe der unterhalb gelegenen Möslalm hier weiden, bedeckt ein wahres Blumenmeer die sanften Hänge rund um die Hütte.
Knödel gehen immer Abendmenü auf der Pfeishütte
Anfahrt & Wegbeschreibung zur Pfeishütte
Am Goetheweg zur Pfeishütte
Von Innsbruck aus ist die Pfeishütte am schnellsten zu erreichen. Los geht es im Zentrum der Stadt mit der Hungerburgbahn, von der man in die Nordketten Seilbahn wechselt. Über die Seegrube erreicht man rund einer halben Stunde mit der Bahn die letzte Bergstation am Hafelekar.
In nur wenigen Minuten erklimmt man von hier mit vielen Tagestouristen den Gipfel des Hafelekars auf 2.256m. Ein schöner Ausgangspunkt für die Wanderung am Goetheweg, welcher sich zunächst malerisch entlang der Südseite der Nordkette dahinschlängelt. Über die Mühlkarscharte führt der Weg auf die Nordseite und bergan zur Mandlscharte. Nun geht es auf Serpentinen bergab zur Pfeishütte, welche man erst kurz vor der Ankunft zu Gesicht bekommt. Der Weg ist gut gesichert und angelegt – Höhenangst sollte man allerdings keine haben.
Die Nordketten-Seilbahn bringt ihre Besucher in wenigen Minuten von der Hungerburg auf die Seegrube und weiter aufs Hafelekar. Geöffnet sind die Bahnen, bis auf die notwendigen Revisionszeiten, das ganze Jahr über und auch das Programm ist das ganze Jahr über vielfältig. Im Sommer treffen sich auf der Seegrube Wanderer, Ausflügler, Kletterer der Kletterarena Nordkette, Klettersteiggeher des Innsbrucker Klettersteigs, Downhiller, Mountainbiker, Drachenflieger und Paragleiter.
Tipp: Im Winter ist das Aufkommen nicht weniger bunt gemischt, dann verwandeln sich die Hänge ringsum in Pisten und ein exzellentes Freeride-Gelände, das auch von Profis gerne heimgesucht wird. In der Hauptsaison bereichert ein großes Iglu mit einer Schneebar die Seegrube!
Gehzeit: ca 2 Stunden | 200 Höhenmeter bergauf und 530 bergab | 6 Kilometer
Mountainbiketour von Scharnitz zur Pfeishütte
Der leichteste Weg führt von Scharnitz durchs Gleirsch- und Samertal zur Pfeishütte. Diese Variante wird vor allem von Mountainbikern geschätzt, denn der lange Weg bietet sich als Radstrecke direkt an. Gegen Ende erfordert sie dennoch Kondition und Durchhaltvermögen. Wer sich das letzte, steile Stück über den Schotter ersparen möchte parkt sein Fahrrad einfach ein Stück unterhalb am „Radlparkplatz“ und marschiert die letzten zwei Kilometer zu Fuß.
Fahrzeit: ca 3 Stunden | 1.035 Höhenmeter bergauf | 20 Kilometer
Gipfeltour im Karwendel: Wanderung die Stempeljochspitze
Die kleine Stempeljochspitze (2.543m) trennt das Samertal vom Halltal und bietet herrliche Ausblicke ins südliche Karwendel. Schneehühner, Gämsen und Steinböcke sind keine Seltenheit und können besonders in den frühen Morgenstunden gut beobachtet werden. Wer früh genug das Nachtlager auf der Pfeishütte verlässt wird, kann noch vor dem Frühstück den Sonnenaufgang am Gipfel genießen.
Gehzeit: ca 1,5-2 Stunden zum Gipfel | 610 Höhenmeter | 2,6 Kilometer
Kontakt
Pfeishütte
Website: www.pfeishuette.at
Ab 2022 neue Pächter!