Last Updated on 23/04/2021 by Lea
Du suchst einen schönen Klettersteig in der Nähe von Innsbruck? Dann bist du beim Steingrubenkogel Klettersteig goldrichtig – auch wenn der Zustieg ein weiter ist! Also eher etwas für eine Halbtagesaktion und nicht nur 2-3 Stunden.
Kennt ihr das Gefühl, wenn man glaubt der Sommer rinnt einem wie Sand durch die Finger oder Eis, das ganz schnell in der Hitze schmilzt und egal wie sehr man sich bemüht, man kann es nicht wirklich davon abhalten? So fühlt sich September jedes Jahr bei mir an. Die Tage an denen es „zu heiß“ gewesen ist scheinen vergessen und plötzlich ist er wieder da. Der Regen, der Schnee und der kalte Wind am Abend. Dabei gibt es noch so viele Wege die begangen werden möchten.
Also haben wir kurzerhand Anfang September um halb 3 an einem Freitagnachmittag unsere Klettersteigausrüstung ins Auto geworfen und sind losgefahren zur Kemater Alm. Von dort sind es ca 45 Minuten auf die Adolf Pichler Hütte, eine gute weitere Stunde zur Alpinistenscharte. Der Weg trügt, er ist weiter als es anfangs aussieht und die Schotterrinne geht steil bergab. Verschwitzt blicken wir oben in die Schlick hinab, essen ein Balisto und steigen in den Klettersteig ein. Dort wartet doch tatsächlich ein Kaninchen auf uns. Ein echtes Kaninchen! Es muss der Abkomme des Osterhasen seins, ein sehr alpinistisches Kaninchen in der nun-so-genannten Hasenscharte.
Steingrubenkogel Klettersteig
Der Klettersteig ist nicht schwer und auch für Anfänger gut geeignet. Rechts und links geht es um die Türmer herum und ein bisschen fühlt es sich an wie im wilden Westen. Vielleicht auch weil wir so spät am Ende des Tages komplett alleine hier unterwegs sind.
Vom Gipfelkreuz kann man die Aussicht Richtung Lizum und Serles genießen. Wir benennen die Berge, die wir kennen und ziehen zufrieden wieder ab. Es ist der Donner der uns ins Tal ruft, ein Gewitter zieht in der Ferne bereits auf und in der Schotterrinne prallt der Schall ab, dass wir uns blitzartig Sorgen um unsere Existenz machen.
Gewicht nach hinten und volle Kraft voraus. Geröllsurfen will gelernt sein und nach vorne sollte man sich dabei wahrlich nicht lehnen. Aber, wenn man es einmal raus hat macht es Spaß ohne Ende. Da verzeihe ich fast den mühsamen Aufstieg.
Wenig später kehren wir bei der Hütte ein, werden mit Speckknödel, Kaspressknödelsuppe und Gamswurst köstlich versorgt und der kleine Radler sorgt für weiche Knie beim Rückweg zum Auto.
35 Minuten später sind wir wieder in Innsbruck. Es fühlt sich an wie zwei Tage, der Arbeitstag war lange vor unserem Ausflug. So und nicht anders, soll Afterworks sein!
Pinn mich!