Last Updated on 09/03/2019 by Lea
Serbien hat mich kulinarisch komplett überrascht. Statt den erwarteten Kohlrouladen und jeder Menge Fleisch gab es richtig gutes Gemüse und Obst. Wer hätte gedacht, dass die Nationalfrucht Serbiens die Himbeere ist? Wer mag schon keine Himbeeren? Eben. Die gibt es natürlich eher im Sommer, aber auch im Winter gibt es jede Menge gute Gerichte. Natürlich sind die schon sehr fleisch lastig, das dafür aber richtig gut. Und, es gibt auch immer viel guten Schafkäse in verschiedenen Formen, sowie mein aktuelles Produkt der Begierde und des Fernwehs: Ajvar.
Ajvar? Ajvar!
Ajvar ist ein Paprika-Aufstrich, der hervorragend zu gegrilltem Fleisch, aber auch zu gerolltem Schafkäse im Strudelteig (mit Yufkablätter gemacht!) passt. Je nachdem woher es kommt, wird es unterschiedlich gemacht. Mancher Ort wird es mit Aubergine gemischt, anderswo lässt man die Stückchen drinnen und passiert es nicht. Manchmal schmeckt es süßlich, manchmal scharf.
Ajvar Rezept für den Grill
Zutaten
- 2 kg rote Spitzpaprika vom Gemüsehändler seines Vertrauens
- 2 Knoblauchzehen
- 300g Aubergine wer mag
- Salz, Pfeffer, Sonnenblumenöl
- 4 EL Essig und 2 TL Zucker zum Abschmecken
Ajvar kann man sehr gut beim Grillen* selbst herstellen. Dafür legt man einfach die gewaschenen Paprika direkt auf die heißen Kohlen und lässt sie solange drauf, bis die Haut schwarz verbrannt ist. Dabei wirft sie Blasen und lässt sich später besser schälen. Genau so funktioniert das mit der Aubergine auch!
Die liebe Aleks vom Serbischen Tourismusbüro hat noch einen besonderen Tipp: am besten gibt man die fertig gegrillten Paprika gleich in ein Tupperware, dann lassen sie sich später besser schälen! Ich hab das mit einer Hälfte gemacht, die andere hab ich gleich in einer Schale mit kaltem Wasser geschält, das hat auch super funktioniert und vor allem bin ich dabei gleich alle Kerne losgeworden. Kleine schwarze Grill-Flankerl sind übrigens ausdrücklich erlaubt und erwünscht!
Die Paprika lässt man ein wenig abtrocknen und schneidet sie dann in kleine Stückchen – wer will kann sie auch passieren. Ich mag sie aber lieber mit Stückchen. Dann erwärmt man ein wenig Öl in einem großen Topf, gibt den gehackten Knoblauch dazu und gleich danach die Paprika. Mit niedriger Hitze wird jetzt das Ajvar jetzt mindestens ein bis zwei Stunden gekocht bis es fertig ist. Mit Salz, Pfeffer, gegebenenfalls Zucker und Essig (verlängern auch die Haltbarkeit) abschmecken und dann gleich heiß in ausgewaschene, trockene Gläser füllen. Auf den Kopf stellen und schon sind sie fertig konserviert.
*ohne Grill geht es natürlich auch: einfach im Backrohr die Grillfunktion einschalten.