Last Updated on 20/06/2016 by Lea
Das einzige, was ich über den Flathead Lake vor der Reise weiß ist, dass es hier Kirschen gibt. Die Flathead Lake Cherries sind berühmt, wenn nicht weltweit dann immerhin in den USA. Dabei gibt es soviel mehr was man über den See und die Region wissen könnte.
Google schlägt einem zum Beispiel gleich einmal „Flathead Lake Monster“ vor. Aber spätestens sobald man den Blick ein Stück weiter nach unten gerichtet hat, ist klar was einen interessieren MUSS. Fotos von einem glasklarem Gewässer, so klar, dass die Boote in den Fotos schweben zu scheinen. Es ist der größte Süßwassersee im Westen der USA und benannt nach dem Indianerstamm der Flatheads, deren Reservat im Süden an den See anschließt. Im Norden des Sees liegen die kleinen Städte Bigfork und etwas weiter nördlich Whitefish, ein Skiresort im Winter. Es ist der Gateway zum Glacier Nationalpark, fast alle Besucher die von amerikanischer Seite in den Nationalpark fahren, kommen hier durch.
Eine Region, die zu schön ist um einfach nur durchzufahren. Wir bleiben zwei Nächte, eine vor und eine nach unserem Besuch im Nationalpark. Bigfork ist eine kleine Ortschaft, die Läden haben bereits geschlossen als wir durch spazieren. Mehr Leben finden wir weiter unten am See. Der Wayfarer State Park bietet direkten Zugang zum See und auch einen Campingplatz mit Plätzen direkt am Wasser (1,2 und 3).
Wir bleiben eine Weile, schwimmen kurz, fischen ein wenig vom Seerand, was sich als eher aussichtslos gestaltet. Gute Fänge macht man hier vom Boot und wer keins hat kann sich eins chartern. Das kostet dann allerdings recht viel und so genießen wir einfach den Sonnenuntergang und kommen ein paar Tage später auch genau dafür wieder zurück an den See.
Wie so oft auf Reisen ist wenn man selbst vor Ort ist dann alles anders als auf den Bildern. Das Wasser ist zwar unendlich klar, in der Luft steht dafür Rauch von den Waldbränden in der Gegend und aus den angrenzenden Staaten. „Hier im Flachen vor den Bergen fängt sich der Rauch besonders gut und es braucht viel Wind und Regen um ihn wieder aus der Luft zu waschen,“ erklärt die Rezeptionistin im Marina Cay Hotel in Bigfork. Am besten wäre zuerst Regen um die Feuer zu löschen und dann Wind. Aber für den Moment muss man froh sein, wenn sie sich nicht weiter ausbreiten. Und so machen wir einfach das, was alle anderen hier auch machen. Nicht zu beunruhigt sein und auch ohne Aussicht die Stimmung genießen. Immerhin haben wir jetzt Sonnenaufgangsstimmung zu jeder Tageszeit, das kann auch was.
Von Monster gibts es übrigens keine Spur.
Nützliche Reisenotizen:
- Der Wayfarer State Park Campingplatz bei Bigfork ist wirklich schön und empfehlenswert. Duschen kosten dort 2 USD – in Quaters, also besser vorher wechseln für das heiße Duschvergnügen.
- Rund um See gibt es jede Menge Obststände im Sommer, nur Ende August ist die Huckleberry und Cherries Saison leider vorbei. Bei einem Selbstentnahme-Standl in Polson im Süden kosteten Äpfel und Birnen 40cent für das Pfund.
- In Bigfork gibt es einen Mexikaner, der um 21h zusperrt, dann gibt es auch kein Essen mehr. Auch um 20:50 schaut’s schlecht aus.
- Unterhalb des Staudamms an der einspurigen Brücke sieht man auffällig viele Fischer, vermutlich kein schlechter Ort. Wir waren noch etwas weiter den Swan River hinauf, wo man nun auf Schatzsuche gehen kann nach einem kleinen goldenen Blinker, den ich in der Hitze des Gefechts mit einem Felsen versenkt habe. Gebissen haben übrigens kleine Regenbogenforellen, die bewachen noch heute den Schatz, wenn sie nicht bereits herausgefischt wurden.
Der Oregon & Montana Roadtrip wurde von diversen Partnern unterstützt. Alle Eindrücke und Meinungen blieben wie immer meine eigenen.