Last Updated on 08/10/2019 by Lea

Es dauert ein wenig bis man sich im Wirrwarr der philippinischen Küche zurecht gefunden hat und seine Favoriten von den Dingen unterscheiden kann die man lieber nur einmal kostet. Neben den drei normalen Mahlzeiten, snacken die Filipinos auch zwischendurch mindestens zweimal täglich an Kleinigkeiten. Der Snack ist als meryenda bekannt und beliebt. Zum Beispiel bihon – frittierte Reisstäbchen oder goto (Reisbrei).

Die klassischen Filipino Speisen sind über die Jahrhunderte von verschiedenen Kulturen beeinflusst worden und so findet man immer wieder Ähnlichkeiten zur Spanischen, Mexikanischen oder auch Chinesischen Küche. Für mich persönlich ist sind die meisten Highlights der Filipino Küche einfach zu fleischig oder süß. Ich finde es durchaus gut, dass alles von den Tieren verwendet wird (in Vigan gab es besonders viele Hühnergedärme am Spieß und vom Schwein wird auch so ziemlich alles mit Haut und Haar samt Ohren gegessen), aber es muss nicht für mich sein. Ich vermisse bei den meisten Gerichten eine gewissen Raffinesse und Frische. Trotzdem findet man natürlich tolle Sachen, wenn man ein wenig sucht.

Die typischen Gerichte 

Soja Sauce mit Calamansi als Saucenbeilage

Zu fast allem wird sie serviert, oder man bestellt sie (gratis) dazu. Sollte mal das Hauptgericht so gar nicht schmecken, schmeckt immerhin diese Kombi auch mit Reis. Oder Reis mit Hot Sauce, oder (Bananen)-Ketchup… #MUSTDO

Kinilaw 

Cerviche, also in Essig/Zitrone marinierter Fisch, am besten schmeckt Thunfisch. Sollte man natürlich nur dort essen, wo man sich sicher sein kann, dass der Fisch frisch ist.

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Fisch, baby! 

  • Bangus – eine Art Milchfisch
  • Tilapia – eine Art Schlammfisch/Barsch – mit vielen fiesen und spitzen Gräten durchwachsen
  • Lapulapu – ein Meeresfisch, Grouper (Zackenbarsch)
Tilapia im Seafood Island Restaurant in Camp John Hay.

Tilapia im Seafood Island Restaurant in Camp John Hay, Baguio. Dazu: Kalamansi und Soja Sauce

Adobo

Adobo widme ich in Kürze hier am Blog ein eigenes Kapitel (samt Rezept)! Vorweg sei gesagt: Adobo ist eine durchaus gute Zubereitungsart mit Essig und Knoblauch, von beidem recht viel.

Hühnchen Adobo.

Hühnchen Adobo.

Sinigáng – säuerliche Tamarindensuppe 

Schmeckt ganz gut, für mich lieber mit Fisch als mit Fleisch. An heißen Tagen eine Wohltat!

Crispy Pata 

Sollte man mal probiert haben! Gekochte und dann frittierte Schweinshaxe. Dazu isst man wieder die Soja Sauce mit Calamansi und vielleicht ein wenig Knoblauchreis. Wer Stelze mag, wird auch Crispy Pata lieben.

Crispy Pata.

Crispy Pata.

Poqui-Poqui

Gebratene Melanzani ist ein typisches Ilocano-Gericht aus dem Norden Luzons. Manchmal mit Ei.

Philippinisches Poqui-poqui.

Philippinisches Poqui-poqui.

Lechón 

Ist nichts anderes als ein Spanferkel, schmeckt so lecker wie bei uns. Nur bei den Beilagen ist man hier eben auch kreativer. Wie zum Beispiel die klassische Leber-Pfeffer-Sauce.

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Sizzling Sisig

Sisig heißt die Zubereitungsart wenn das Gericht auf einer heißen Platte serviert wird und noch brutzelt. Klassisches Sisig wird aus einem ganzen Schweinskopf und der Schweineleber gemacht. Ab und zu gibt es aber auch Sisig Chicken oder Sisig Fish, etc. Gerne schlägt man zum Schluss noch ein Ei drüber, wer dieses nicht mag sollte das bereits bei der Bestellung anmerken.

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Empanadas

Schmecken hier ein bisschen anders als in Mexiko, aber das Prinzip ist das gleiche. Immer wieder haben wir sie auch mit einem „runny egg“ serviert bekommen…

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Halo-Halo 

Die Filipino Zuckerbombe schlechthin aus regional unterschiedlichen Zutaten: Konservenobst, junger Zuckermais, Kokosnuss, shaved ice, ein paar Kugeln Eiscreme nach Wahl, Mungobohnen, Tapiocaperlen. Im Norden Luzons auch gerne mit gekochten Pastahörnchen!

Den einzigen Fehler den man aus Ausländer bei Halo Halo machen kann ist es nicht zu mischen, erklärt uns unsere Reiseführerin. Nur so kommt der einzigartige Geschmack zustande, den die Filipinos so lieben!

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Frittierte Bananen 

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Balút – Ekel im Ei

Ein gekochtes Entenei mit Embryo. Filipinos macht es unheimlich viel Spaß Ausländer dabei zu beobachten wie jemand von ihnen ein Balút verzehrt. Richtig isst man es so: aufklopfen, ein wenig abschälen, das Furchtwasser schlürfen, dann weiter schälen, mit Salz und Essig nach Belieben würzen und essen. Im Lonley Planet steht „nach dem erfolgreichen Abhaken von Balút erscheinen andere Gerichte vielleicht nicht mehr so exotisch“. 

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In Manila und allen größeren Städten gibt es an allen Ecken Fast Food Ketten, eine der beliebtesten ist Jollibees, die über 900 Filialen haben. Der Kassenschlager ist Chicken Joy, eine Art knuspriges Hühnchen und Spagetti mit süßlicher roter Sauce und Hot Dog Stückchen. Selbst der amerikanische Starkoch Anthony Bourdain hat es mal probiert. Gesund ist es sicher nicht, aber es schmeckt nicht schlecht.

Chickenjoy mit Spagetti bei Jollibees.

Chickenjoy mit Spagetti bei Jollibees.

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Das Essen in Binondo (Chinatown Manila) 

Die Chinesen haben nach wie vor großen Einfluss auf die Küche und chinesische Restaurants sind überall beliebt. Richtige Köstlichkeiten und authentische Food-Experimente macht man am besten in Manilas Chinatown Binondo. Einen kleinen Guide, was es wo gibt in Binondo habe ich hier für euch zusammengestellt: Chinatown Manila: Binondo Food Tour zum Nachmachen.

Manchmal stolpert man auch über Gerichte, die an die Heimat erinnern wie zB Liptauer in Baguio. Das jedoch ist eine andere Geschichte

Meine zwei Lieblingsgerichte: Kinilaw (wenn vorhanden vom Thunfisch) und Chicken Adobo. Die haben sarap! (köstlich) geschmeckt. 

 

Habt ihr auch ungewöhnliche Speisen probiert oder etwas Köstliches entdeckt auf den Philippinen? Dann würde ich gerne mehr davon hören!