Last Updated on 18/01/2022 by Lea
Eine mysteriöse Textnachricht.
Ein Anruf.
Ein versiegelter Brief.
Und eine Warnung von einem kritischen Gegner.
Eine Reise nach Thüringen anlässliches des Reformationsjahres 2017, die alles andere als langweilig ist und sämtlichen Religions und Geschichtsunterricht aussticht. Für diese Pressereise hat sich Thadeus Roth eine ganz besondere Geschichte ausgedacht. Die Basis für ein dreitägiges Suddenlife Spiel in drei Gruppen. Wir starten gemeinsam in Erfurt, treffen uns in der Hotellobby mit unserem Erkennungsmerkmal: einer grünen Laterne. Doch wieviele sind wir eigentlich? Auf wen warten wir noch? Der Rezeptionist weiß mehr als wir.
Zu acht ziehen wir los, gleich treffen wir unseren Stadtführer am Fischmarkt. Heute ist der Vorabend zum Martinstag – und Martin Luthers Geburtstag. Daher feiert man hier in Erfurt bereits einen Tag früher den christlichen Martini Umzug und den Geburtstag gleich dazu.
Ab hier bin ich voll und ganz in das Spiel verwickelt.
Schuld daran sind die Pfadfinder. Ich habe solche Spiele immer schon geliebt. Zum Spielen aber auch zum selbst ausdenken und planen. Basierend auf wahren Fakten – und erfundenen – macht es unglaublichen Spaß Wikipedia Seiten zu durchforsten und Informationen aus er Luther To Go App zu extrahieren. Wer schon einmal einen Blick auf die endlos lange Wikipedia Seite des Reformators Martin Luther geworfen hat, weiß, es gibt viel zu lernen. In Eisenach steht das Augustinerkloster in dem er 105-1512 als Mönch gelebt hat. Hier wartet der letzte Hinweis auf die erste Frage. Und bereits jetzt ist viel geschehen, unser Stadtführer hat uns in einem Hinterhof stehen lassen und ist spurlos verschwunden. Eine neue Stadtführerin fragt uns wo wir geblieben sind, sie hätte auf uns gewartet. Mit wem waren wir dann unterwegs? Dem Gegner? Hat er versucht uns zu manipulieren?
Am nächsten Tag trennt sich die Gruppe, wir sind ab nun zu dritt unterwegs und verbringen den Vormittag im hübschen Erfurt, suchen nach Antworten bei einem Schauspieler der einen Bettler gibt und lassen uns im Indoor Grill Faust Food räuchern. Warme Getränke gibt es hier keine, einzige Ausnahme: Glühwein. Schmeckt übrigens auch um 11 Uhr morgens.
Weiter geht es nach Mühlhausen, wo eine Stadtführerin – wir haben uns den Ausweis zeigen lassen – uns weiterführt. Die kleine Stadt ist ebenfalls auffallend schön restauriert. Hier wirkte Thomas Müntzer, John August Roebling – der Erbauer der Brooklyn Bridge wuchs hier heran und Sebastian Bach hatte hier mal eine Stelle als Organist, die er dann aber für eine besser bezahlte Stelle in Weimar sausen ließ. Im Hof von unserem Gästehaus steht ein Auto mit dänischem Kennzeichen und dem Logo vom Reformationsjahr, auf einem Sticker steht: „Reformationsreisen“. Ich frage mich wer wohl als normaler Tourist hierher kommt? Religiöse Reisende, ein älteres Publikum.
Dabei müsste es gar nicht so sein. Erstens gäbe es hier wirklich etwas zu entdecken, abseits von Hipsterbärten und Popup-Stores und zweitens macht es als Spiel verpackt doppelt so viel Spaß Geschichte zu lernen und ich merke selbst, wie ich mich immer mehr versuche vorzustellen wie es wohl damals im Mittelalter hier zuging. Denn die Gemäuer sind oft noch original erhalten. Abends entdecken wir Seipels Restaurant mit himmlischen Weinen, ein Mühlhauser Originals sozusagen. So gut, dass ich mir sogar ein Steak zu meinem Glas Rotwein bestelle. Manchmal muss man die Dinge eben einfach umdrehen.
Der letzte Tag führt auf die Creuzburg und nach Eisenach, wo die Gruppe sich wieder vereint und wir die dreiteilige Chiffrierscheibe zusammensetzen. Was wir suchen? Geheime Schriften zwischen dem Philosophen Philipp Melanchthon und Martin Luther, die damals verloren gingen. Wir suchen im Lutherhaus Museum und in der Stadt. Eine grandiose Installation „In Bed With Luther“ von einem japanischem Künstler hat es mir angetan. Nicht immer alles so ernst nehmen, das ist wichtig bei soviel alten Gemäuern, kalten Kirchen und historischen Grausamkeiten. Das Mittelalter war schließlich kein buntes Paradies.
Abends kommt es zum Show-Down auf der Wartburg. Der geheime Gegenspieler war getarnt unter uns Journalisten und wir haben es nicht bemerkt. Die Papiere gehen in der Ferne in Flammen auf, wir sind zu spät. Macht aber nichts, schließlich war der Weg das Ziel. Wobei es keiner so richtig glauben mag, dass es ab jetzt keine weiteren Hinweise geben wird. Und es dauert auch noch ein paar Tage bis mir das aus dem Kopf geht.
Heimlich hoffe ich immer noch mal wieder von unserem gemeinsamen Freund Nicolas von Hohenstein zu hören… vielleicht gibt es ja noch andere, verschwundene Schriften, die entdeckt werden wollen?
Weitere Links:
- Thüringen Tourismus Website und Blog
- Sally hat auch das Suddenlife Game in Thuringia geschrieben aus ihrer Sicht geschrieben auf Who’s the Mummy?
- Julia hat ein Videotagebuch geführt
- Russell von Roaming Required hat einige praktische Tipps für Erfurt auf Lager und das schöneste Abschluss-Selfie:
Big thanks to Sanne, Sally, Julia, Jos, Lea, and special player Melanie for making the last few days awesome 😊 pic.twitter.com/OgwySEfU39
— Russell (@russellofearth) November 12, 2016
Ich wurde von Thüringen Tourismus eingeladen.
Liebe Lea,
vielen Dank für die Verlinkung! Es war toll, dich auf dieser besonderen Reise durch Thüringen kennen zu lernen und ich bin schon gespannt, wo wir uns vielleicht das nächste Mal begegnen :)
Liebe Grüße aus Erfurt!
Ich hoffe stark auf einen Anruf zum Treffen an einem geheimen Ort von Nicolas von Hohenstein! :-) lg!