Last Updated on 02/10/2015 by Lea
Eineinhalb Tage um Yellowstone zu sehen sind zuviel Zeit – für zu wenig Zeit. Wie durch fast alle amerikanischen Nationalparks führt auch hier eine gut ausgebaute Straße durch den Park. Am Rand gibt es immer wieder „Pull Outs“ – Anhaltemöglichkeiten – und Parkplätze von denen aus man auf kurzen Rundwegen die Umgebung erkunden kann. Meistens nicht länger als ein Kilometer und ebenfalls gut befestigt und beschildert.
Das scheint anfangs alles absurd, aber mit der Zeit wird faul. Aus dem Fenster aus kann man schließlich auch Fotos machen und nicht jede Wanderung muss man gemacht haben. Dabei sollte man sich doch gerade deswegen mehr Zeit nehmen und eine längere Wanderung machen. Da steigen dann auch die Chance das viel beschilderte „Wildlife“ zu sehen, von dem wir nur einen Bruchteil sehen. Ein paar einsame Bisons, zwei Bisonherden, eine Elch-Dame im Gebüsch und die üblichen Chipmunks und Eichhörnchen. Das beeindruckendste Erlebnis ist wohl das Bison, das beschließt die Brücke über den Yellowstone River zu überqueren. Alle bleiben stehen und fotografieren nur der Bison spaziert gemütlich über die Brücke. Und warum auch nicht, wir sind hier nur Besucher, er ist hier zuhause…
Yellowstone ist über zwei Straßen-Loops zu befahren auf denen es immer wieder „Byways“ gibt, die dann wieder auf den Loop führen. Wir nehmen uns einen Tag Zeit für den oberen Loop und erkunden am nächsten den unteren. Dabei lassen wir einen Teil aus und fahren im Süden gleich weiter in den anschließenden Grand Teton Nationalpark.
Hallo Wyoming!
Ein Staat der bei der Reiseplanung komplett unter den Tisch gefallen ist. Aber tatsächlich liegen nur 3% des Nationalparks in Montana, 1 % in Idaho und der Rest in Wyoming. Die Attraktionen des Nationalparks sind vielfältig. Wildtiere sind nicht planbar, und viele der Blubberlöcher ändern sich mit der Zeit. Insgesamt gibt es drei Eingänge in den Nationalpark – im Norden, im Westen und im Süden. Wir kommen von West Yellowstone, wo wir auch übernachten.
Der Upper Loop
Los geht die Runde bei West Yellowstone, da die Tankstellen enorm teuer sind im Park und das Essen ebenfalls eher kostspielig ist haben wir nochmal getankt und Proviant dabei. Unterwegs gibt es immer wieder Picknick-Stationen auf dem manche Familien sogar den Gasgriller auspacken. Im Norris Geyser Basin spazieren wir den oberen und unteren Kreis ab und sehen jede Menge Blubberlöcher und Dampfhöhlen. Der Steamboat Geyser spuckt unendlich hoch, aber nur wenn er will und wann das ist, das weiß hier niemand so genau.
Die Mammoth Hot Springs im Norden enttäuschen mich etwas, die Oberfläche sieht dreckig aus. Aber so ist das eben, alles verändert sich.
In Canyon Village picknicken wir südlich der Ortschaft am Fluss. Der Canyon Creek Wasserfall ist selbst im Spätsommer bei wenig Wasser beeindruckend und einen Stop wert. Es gibt ringsherum verschiedene Parkplätze von denen aus man einen guten Ausblick hat – es lohnt sich mehrere anzufahren.
Lower Loop
Am nächsten Tag fahren wir direkt durch bis zum Old Faithful – DIE Attraktion. Die Parkplätze sind riesig und bald wird klar warum. In unterschiedlichen (jedoch meist recht genau vorhersagbaren) Abständen liefert der Geysir eine Show. Wer die Wartezeit sinnvoll überbrücken möchte findet im Vistor Center jede Menge anschauliche Information, sowie in Kino.
Bevor wir den Park verlassen halten wir ua noch am Lake. Ich lasse meine Kamera im Auto, bereue es aber wenig später. Der kleine Trampelpfad zum Seeufer in West Thumb Geyser Basin lässt einen Einblick in tiefe, glasklare Becken gewinnen. Das Wasser ist strahlend Blau und Grün und brodelt vor sich hin.
Wir verlassen den Nationalpark und durchfahren Grand Teton, eine gewaltige Gebirgskette die sich entlang der Straße offenbart. Wir haben keine Zeit für weitere Wanderungen und staunen einfach nur aus dem Auto. Nach einem Refill an Benzin und Nahrung in Jackson Hole geht es weiter nach Idaho und Oregon.
Ein kurzer, aber schöner Besuch.
Nützliche Reisenotizen:
- Neu seit Juni 2015: 30 USD kostet der Eintritt pro Auto, 50 USD wenn man auch noch in den Grand Teton will (hier wurden wir nicht kontrolliert, so nebenbei)
- Fischen darf man im Yellowstone auch, allerdings braucht man ein eigenes Permit
- Frühmorgens und später am Abend sind weniger Besucher unterwegs, dafür mehr Wildtiere
- Ein starkes Zoom für die Kamera ist hier besonders wichtig
- Ein Fernglas wäre sicherlich auch toll, in West Yellowstone kann man welche mieten!
Der Montana & Oregon Roadtrip wurde von diversen Partnern unterstützt. Alle Eindrücke und Meinungen blieben wie immer meine eigenen.
Deine Fotos sind ein Traum. Sofort möchte man in den Yellowstone Nationalpark! Ich hoffe ich schaffe es bald mal dorthin.
LG, Sabine