Last Updated on 18/01/2022 by Lea
Für unseren 10-tägigen Korsika Campingtrip hat mir Coleman ihr neuestes, aufblasbares Zelt zum Testen zur Verfügung gestellt. Ich war schon viel mit Zelt und Auto unterwegs, bisher allerdings eher mit kleineren Zelten. In den USA sogar mit einem superleichten Zelt, damit es wenig Gewicht im Fluggepäck beansprucht. Das FastPitch™ Air – Valdes 4 Zelt spielt in einer ganz anderen Liga. Der des Komforts und der Geräumigkeit.
Willkommen in der Welt der Happy Camper!
Der Aufbau
Wer das erste Mal das Zelt aufbläst, sollte vorher einen kurzen Blick auf die Bedienungsanleitung werfen. Wir haben es vor der Reise einmal im Garten aufgestellt. Am besten fängt man beim hintersten Schlauch an, dann der Mittlere und zum Schluss der vordere. Das geht grundsätzlich auch alleine, einfacher ist es wenn der zweite sobald der erste fertig ist, die Abspannungen nach hinten provisorisch absteckt und aufpasst, dass die nächsten Schläuche sich richtig aufstellen. Dann kann man das Zelt nochmal ein wenig verschieben und abspannen. Je nach Untergrund und Wetter rechen oft die vier Boden-Zeltnägel plus vorne und hinten zwei Abspannungen. Bei Sturm und Regen spannt man besser alles ab. Die Schnüre sind orange und auch abends noch gut sichtbar.
Volle 10 Punkte für den Aufbau, wir haben sicherlich nie mehr als 10 Minuten dafür gebraucht. Die kleinen Stangen für die D-Türe lassen sich ganz einfach einzippen und die eine große Stange kommt vorne als Schutz dran. Bei leichtem Regenwetter ist so ein kleines Vorzelt recht praktisch – für mehr Regenwetter könnte man noch eine weitere Plane einpacken zum zusätzlich abspannen. Wir haben uns dann einfach samt Tisch und Sessel in den Innenbereich gesetzt.
Der Innenbereich teilt sich in Schlaf- und Wohnraum. Der Wohnraum kann beliebig heller gemacht werden und bei Hitze auch recht offen gehalten werden (inkl. Mückennetze vorne an der Türe und seitlich an einer kompletten Wand). Es gibt mehrere Taschen für Krimskrams und am Fuße des einen „Plastikfensters“ nochmal ausklappbare Belüftungsschlitze (mit Mückenschutz).
Schlafbereich
Ich bin super empfindlich was Licht betrifft und im Zelt sonst immer früher wach, sobald es hell wird. In der dunklen Schlafkammer hab ich nichts davon mitbekommen und auch die Sonne hat das Zelt weniger schnell erwärmt. Wenn man allerdings alle Belüftungsschlitze aufmacht (Türen in den Innenbereich und hinten) ist es schon etwas heller im Schlafbereich – trotzdem fein.
Der Bereich ist mit einem dünnen Stoff getrennt, die macht vielleicht Sinn wenn man mit Kindern unterwegs ist. Viel Privatssphäre gibts dann aber trotzdem nicht. Wir haben einfach einen großen Bereich daraus gemacht – so hat auch die große Matratze reingepasst.
Details und Durchzug
Es ist auffallend wie gut das Zelt durchdacht ist mit seinen Öffnungsschlitzen und variablen Möglichkeiten. Einzig vielleicht ein kleiner Haken in der Mitte des Vorraumes wäre cool um eine LED-Lampe aufzuhängen. Aber das war’s dann auch schon, mehr fällt mir nicht mehr ein an Verbesserungsvorschlägen.
Besonders angenehm ist, das man locker drinnen stehen kann und sich nicht ständig verbiegen muss. Campingluxus pur.
Regen
Egal ob Platzregen oder Dauerregen, das Zelt hat mit einer Wassersäule von 4.000mm alles standgehalten. Wie das mit den Jahren ist kann ich schwer abschätzen, aber für’s erste macht es einen sehr robusten und undurchlässigen Eindruck.
Zurück in die Hülle
Einzigen beim Abbau gab’s ab und zu Schwierigkeiten. Es ist recht mühsam das Zelt richtig zusammenzulegen und so einzurollen, dass es problemlos in den Sack hineinpasst. Den kann man zwar zuerst zuziehen und dann den Zipp verschließen – mühsam ist es aber eigentlich immer. Ein bisschen ein größerer oder anders geformter Sack wäre toll, vorallem wenn man auch noch die Pumpe mit einrollen will.
Das ideale Zelt für Campingprofis
Das Zelt ist von vorne bis hinten gut durchdacht, so einfach wie möglich gehalten und hoch funktional. Für tägliches Auf- und Abbauen wäre es in meinen Augen aber trotzdem nicht ideal. Für einige Tage oder gar eine Woche am gleichen Fleck Erde hingegen ist es sehr gut geeignet. Mein Lieblingsfeature ist eindeutig die dunkle Schlafkabine, die mir eine Schlafmaske erspart und mich schön lang schlafen lässt. Soweit die Kinder vom Platz nebenan nichts dagegen haben. Und auch von der schwingenden Türe bin ich im Laufe der Zelt heimlicher Fan geworden.
Für Flugreisen ist es allerdings zu schwer, ebenso für Reisen mit der Bahn. Ein Auto ist hier quasi ein Muss.
Infos
Preis: 899€ direkt bei Coleman.eu (aktuell vergünstigt um 687€ bei Amazon)
Personenanzahl: 2-4
Gewicht: 19kg
Wertung
Durchdachte Features: ★★★★★
Robust: ★★★★★
Gewicht: ★★★★
www.coleman.eu
Bestes Zelt-Accessoire: ein Luftbett
Wenn schon, denn schon. Ein großes Zelt ist nicht genug der Bequemlichkeit. Eine aufblasbare Matratze gehört ebenso ins Gepäck eines Happy Campers. Zum allerersten Mal bin ich mit einer „dicken Matratze“ gereist. Die mag zwar etwas mehr Platz im Auto einnehmen und man braucht eine Pumpe mit, aber das ist es wert.
Die zwei Kammern der Maxi Comfort muss man separat aufpumpen, die Schwierigkeit besteht darin sie ähnlich fest hinzubekommen. Ob ganz fest oder doch ein bisschen weicher besser ist, konnten wir bis zum Schluss nicht entscheiden. Wenn man sie sehr fest aufpumpt liegt man zwar gut, spürt aber ein bisschen die Struktur der Matratze. Wenn sie weich ist, fällt man ein bisschen ins Bett wie als wäre es ein Wasserbett.
Trotz der zwei Kammern finde ich spürt man leider jede Bewegung des anderen auf der Matratze. Dafür isoliert sie natürlich super nach unten und ist um einiges Rücken schonender als herkömmliche, dünne Isomatten oder nur 2-3cm dick aufblasbare Campingmatten.
Absoluter Luxus wäre noch eine Pumpe, die man ans Auto anhängen kann. Vielleicht ist das dann aber auch schon zu viel des Guten für einen bodenständigen Camper…
PS: Leintuch nicht vergessen! Das erhöht den Bett-Wohlfühl-Faktor nochmal um einiges.
Das Zelt und die Matratze wurde mir von Coleman für die Korsika Reise zum Testen zur Verfügung gestellt. Alle Meinungen sind wie immer meine eigenen.
Hallo Lea!
Ich bin auch ein Outdoorfan und war diesen Sommer mit meinem Zelt in Portugal unterwegs. Wichtig für mich war, dass es in mein Handgepäck passt (ich reise von Österreich mit Flugzeug an) und dass es sich schnell aufbauen lässt. Mit nur 2 kg war das natürlich ein Traum, da habe ich die eher niedrige Wassersäule (1000 mm) auch verkraftet, da es ohnehin nie regnete ;).