Last Updated on 05/02/2019 by Lea

Endlose Straßen, menschenleere Berge und gemütliche Feuerplätze in großzügigen Holz-Chalets. Kanada im Winter ist so ganz und gar anders als Europa und genau deswegen auch zur kalten Jahreszeit eine Reise wert. Bei meinem Snowboard-Roatrip von Calgary nach Banff, Lake Louise und Fernie haben sich diese Bilder eingebrannt – und sie haben Lust auf mehr gemacht. Kanada im Sommer und auch nochmal Kanada im Winter, einfach weil es so schön war.

Nördlich des Banff-Nationalparks wartet ein weiterer Nationalpark in der kanadischen Provinz Alberta darauf entdeckt zu werden: der Jasper Nationalpark (seit 1907) ist seit 1984 UNESCO Welterbe (Canadian Rocky Mountain Parks) und entspricht von seiner Größe her fast der Tirols. Es ist ein ungewöhnlicher Nationalpark, denn die Besiedelung Jasper liegt nicht etwa am Rande des Schutzgebiets, sie liegt mitten drinnen. Das ermöglicht einen sehr naturnahen Zugang zu den Great Outdoors. Das Skigebiet Marmot Basin wirkt mit nur sieben Liftanlagen nicht groß – diese bieten allerdings Zugang zu 89 (!) Pisten. Denn wie auch in anderen kanadischen Skigebieten gilt hier: Platz ist genau da. Weiter wachsen darf es allerdings nicht, das untersagen die strengen Umweltauflagen.

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Das winterliche Jasper 

Dafür stehen die Chancen nicht schlecht bei einem Besuch im Nationalpark auch im Winter viel vom Tierleben im Park mitzubekommen, vielleicht sogar vom Skilift aus. Wolfsrudel ziehen umher, Elche, Bergschafe und Luchse ziehen durchs Land. Nur der Bär ist im Winter keine Gefahr – er hält Winterschlaf.

Entlang des Maligne Canyon Icewalks warten Felswände, dicke Schneeschichten und Eiswasserfälle auf mutige Winterwanderer und Kletterer. Ein Spaziergang, den man nicht so schnell vergisst.

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Vor einigen Jahren hat die Royal Astronomical Society of Canada den Nationalpark as sogenanntes Dark Sky Reservat ausgezeichnet. Ein Ort an dem nur sehr geringe Mengen an künstlichem Licht den Blick zu den Sternen stören könnten. Ein ausgezeichneter Ort also um unter Millionen und Abermillionen von Sternen zu schlafen – oder diese zu beobachten. Im Jasper Planetarium kann man sich informieren und mehr über den Sternenhimmel lernen, bevor es hinaus in die erleuchtete Nacht geht um sich selbst ein Bild zu machen.

Dem Himmel selbst noch näher kommt man bei einer Helicopter Tour über die Rockies, welche ebenfalls von Jasper aus starten. Die zahlreichen Gletscher entlang des Icefields Parkway, die Columbia Icefields und die spektulären Gipfel, Flüsse, und Bergseen aus der Luft zu sehen – ein wahrer Traum. Sicherlich nicht nur für den Instagram Account. Diverse Angebote für schneefreie Tage wie Heli-Hiking, Heli-Fishing oder sogar Heli-Camping und Heli-Yoga (!) verstärken den Faktor Abenteuer in Kanada.

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Edmonton – Stadt der Superlativen 

Eine besonders schöne Anreise nach Jasper ist eine Zugfahrt von Edmonton aus. Diese dauert für kanadische Verhältnisse schnelle sechs Stunden und inkludiert zahlreiche Panoramablicke. Edmonton, die nördlichste Metropole Kanadas, wie sie sich selbst bewirbt, ist die Hauptstadt Albertas und ein guter Ausgangs- oder Endpunkt für eine Reise in die Einsamkeit und Wildnis des Jasper Nationalparks. Als das „Tor zum Norden“ ist sie vor allem für ihre Eishockey Mannschaft, die „Edmonton Oilers“ bekannt. Und, für das größte Shoppingcenter Nordamerikas – übrigens das sechstgrößte weltweit. Die West Edmonton Mall ist ein kleines Paradies für europäische Shopper im Konsumrausch und bei den 500.000 Quadratmetern, über die sich das Einkaufszentrum erstreckt, trainiert man gleich für die nächste Wanderung im Nationalpark. Die meisten Einwohner arbeiten im Dienstleistungsgewerbe dar, deren größter Arbeitgeber ist neben der Regierung die „University of Alberta“.

Soll Shopping nur zur Nebensache werden, hat Edmonton auch jede Menge andere Attraktionen im Angebot. Sie ist nämlich auch unter dem Spitznamen „The Festival City“ bekannt und das zurecht. Klickt man sich durch die offizielle Website der Stadt findet man einen gut gefüllten Jahreskalender. Von den Canadian Finals Rodeo über das Silver Skate Festival, das Festival of Light (im Zoo!) bis hin zum Festival of Trees, bei dem jeder eingeladen ist seine eigene, persönliche Schneekugel „zu steigen“. Stars Hollow hat sich hier sicherlich das eine oder andere Event abgeschaut.

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Wer es gleich am Anfang der Reise nicht ohne ein paar Schwünge durch den Schnee aushält, ist im Rabbit Hill Snow Resort richtig, das größte Skigebiet in der unmittelbaren Nähe von Edmonton. Oder aber man nimmt es mit einer anderen Gangart auf und packt die Langlaufski aus. So oder so, nach einem anstrengenden Tag am Berg, darf man sich dann der Food & Drink Szene Edmontons widmen, die – ganz im kanadischen Stil – üppig und köstlich ausfällt.

An dieser Stelle bleibt der Autorin, die nun hungrig auf ein kanadisches Winterabenteuer ist, nur noch eins übrigen: planen und sparen. Hoffentlich bis bald, du schönes Kanada!

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Anreise über den Flughafen Edmonton  

Der Edmonton International Airport (YEA) liegt in etwa 30 Kilometer südlich der Stadt in Alberta. Er ist einer der größten Flughäfen Kanadas und rund 6 Millionen Fluggäste kommen hier pro Jahr an oder fliegen ab, nicht gerade wenig für eine 812.201 Einwohner-Stadt. Die Buslinie 747 verbindet den Flughafen mit den wichtigsten Hotels und Stadtteilen, außerdem fahren natürlich auch Taxis, die Kosten liegen hier bei 55 kanadische Dollar.

Edmonton kann man zB mit KLM ab Amsterdam direkt anfliegen!

 

 

Diesen Artikel widmet euch Jasper, Edmonton und KLM.

Fotorechte: Jasper & Edmonton City