Last Updated on 20/11/2014 by Lea
Wie es um meine bisherige Erfahrung bestellt ist, wollen die beiden wissen. Ich überlege kurz und rücke dann doch einfach mit der Wahrheit raus. „Mit dreizehn war ich mit meiner Mutter auf Ibiza für zwei Wochen. Mir war langweilig und ich habe den Windsurf-Schein gemacht. Das war das letzte Mal, dass ich surfen war.“ Kurzes Schweigen. „Na dann werden wir das mal wieder in Erinnerung rufen“ meint der Profi. Und zwar nicht irgendeiner, sondern der Profi des deutschen Windsurf-Sports. 39facher deutscher Meister ist Bernd Flessner. Er hat so ziemlich alles gewonnen was zu gewinnen gibt und das immer und immer wieder.
Auf Norderney ist er zuhause. Zumindest fühlt er sich hier zuhause, denn gerade in der kälteren Jahreszeit ist er dann auch ganz gerne in wärmeren Gefilden unterwegs. Für ihn ist Norderney eben einfach zwischen März bis Ende Oktober am Schönsten – in den Sommermonaten. Nächste Woche geht es dann nach Kos in Griechenland. Ich habe also Glück, dass er gerade hier ist. Und sein Glück ist es mir heute einen Anfängerkurs zu geben. Ich fühl mich fast ein bisschen schlecht das von ihm zu erwarten. Er stellt dann auch sicherheitshalber gleich mal klar, dass das was wir heute machen nichts damit zu tun hat was er sonst so macht. Klar.
Surfen mit Bernd
Kurzer Crashkurs am Strand in meinem etwas geruchslastigen Neopren. Doch bevor ich mir überlegen kann wieviele Schüler wohl diese Saison schon in den Anzug gepinkelt haben, geht es auch schon aufs Wasser. Volle Konzentration, ich möchte nichts falsch machen. Also, gerade Rücken beim Segel aus dem Wasser ziehen. Gott ist das schwer. Und dann leicht und instabil. Nun gut, weiter mit den Händen vortasten. Nun mit der richtigen Hand über Kreuz greifen, aber Achtung! kein Daumen beim Halten. Und dann muss es schnell gehen, umsteigen, Mast leicht nach vor und die hintere Hand anziehen. Und dann geht die Post ab. In der Theorie, denn in der Praxis haut es mich jetzt zum ersten Mal komplett ins salzige Wasser. Ein bisschen peinlich ist das schon. Tröstet aber über die Kälte hinweg. Also gleich nochmal.
Und irgendwann höre ich ein „Perfekt!“ irgendwo hinter mir und als ich meinen Blick vom Brett hebe merke ich – ich fahre. Yeah! Jetzt nur nicht… oje. Aber ich habe Blut geleckt, es macht richtig Spaß. Ob das damals bei Bernd auch so war als er als 7-jähriger Norderneyer Bursche surfen gelernt hat?
Meine erste Surfstunde geht mit der zunehmenden Kälte ihrem Ende zu und wir verstauen die Bretter und Segel wieder am Strand in der Hütte der Surfschule, die bereits winterfest gemacht wird. Denn im Winter kann es schon mal so richtig stark stürmen und die Hütte unter Wasser bringen.
Bevor ich mich von Bernd, Günter und dem Neoprenanzug wieder verabschiede, hole ich mir noch ein paar Reisetipps von Bernd. Seine drei Must-Sees für Norderney? „Weiße Düne, Badehaus und Leuchtturm! Die musst du dir anschauen.“ Sein persönlicher Lieblingsort hingegen ist die Kaiserwiese. Wird notiert für meinen nächsten Besuch.
Zugegeben, ein bisschen freu ich mich jetzt schon auf das nächste Mal Windsurfen, wenn mich dann wieder wer fragt wie es um meine bisherige Erfahrung so bestellt ist.
Windsurfen auf Norderney:
zB in der www.surfschule-norderney.de beim Hafen, hier kann man auch SUP (Stand-Up Paddeling) machen oder einen Kajakausflug buchen. Kite Surfkurse (nur Mai/Juni und September) gibt es hier, allerdings muss man hier aufgrund von recht strengen Naturschutzgesetzen zeitlich flexibel sein.
Preise Windsurfkurse:
– Vollständiger Einsteigerkurs (12h): 165€
– mit Schein dazu: 29€
– 4h Kurs: 69€
– Verleih von Surfmaterial: 1h: 13€, 3-4h: 36€, 1 Woche pauschal: 125€
Dieser Beitrag ist im Laufe der Kooperation #meinniedersachsen zwischen dem Reiseblogger Kollektiv und dem Reiseland Niedersachsen entstanden.
Oh. wie. cool. !! So einen Surfkurs mit Bernd würde ich mir auch einreden lassen…
Bisschen frisch war’s aber schon im Oktober dort oben, oder?