Zugegeben, wir sind keine Sonnenuntergangs-Profis. Meistens sitzen mein Freund und ich zuhause gerade beim Abendessen, wenn ich sage: „Oh, schau mal raus. Wie schön die Wolken heute über den Bergen leuchten!“ Dann mache ich ein schnelles Foto und wir essen weiter. Auf Mallorca haben wir ein paar Gründe gefunden, dem Sonnenuntergang mehr Platz einzuräumen. Im Alltag, aber vor allem im Urlaub.

Romantiker hier lang!

Während das männliche Paar vor uns in engen Jeans und Hawaii-Hemd steckt, habe ich – bereits im Bikini – Flossen, Taucherbrille und Schnorchel geschultert. Offensichtlich variieren die Vorstellungen von Bootsfahrten zum Sonnenuntergang drastisch. Nun gut, immerhin habe ich vorab die Bewertungen auf Tripadvisor gelesen und da stand deutlich, dass es eine Möglichkeit zum Schnorcheln und SUP Fahren geben wird. Dass Alkohol samt Snacks inkludiert ist habe ich eher überflogen. Aber so freut sich eben jeder auf ein anderes Highlight.

Everyone, meet Bonnie Lass

Mit einem kleinen Schlauchboot düsen wir durch den Hafen auf der Suche nach Bonnie Lass. Die alte Dame kommt ursprünglich aus Schottland und fischte dort Makrelen, bis es keine mehr gab. Heute dient sie als Ausflugsboot und mit maximal 8 Knoten wird es eine langsame Fahrt entlang der Küste in den Süd-Westen. Den Begrüßungsdrink lassen auch wir uns nicht entgehen. Cheers, Salut und Prost auf unsere kleine Crew die es sich nun an Deck gemütlich macht.

Klettern überm Abgrund

Schaut mal da ist Chris Sharma! Ich kneife meine Augen zusammen und erkenne doch tatsächlich eine kleine Person in roter Kletterhose auf den steilen Felsen über dem Meer. Doch statt bergauf klettert er kontrolliert bergab. Wir beobachten ihn solang wir Sicht auf ihn haben, denn schließlich gehört er zur weltweiten Kletterelite. Und er ist soeben Vater geworden, wie sein Instagram Profil verrät. Wie viel man doch über einen Menschen in wenigen Sekunden nachlesen kann – selbst draußen am Meer.

Ohhh ein bewunderndes Raunen geht durch die Menge. Der Kletterer ist nun ins Meer gesprungen. Von „Gott-weiß-wievielen-Metern“ hoch. Das macht andererseits Mut für den kleinen Sprung der allen Schwimmlustigen bevorsteht. Das sind allerdings nur wir und eine deutsche Mitreisende an Bord. An einem langen Seil schwinge ich mich als das Boot in einer kleinen Bucht ankert ins Wasser.

Fünf vor Sonnenuntergang

Dazu gehört ein kleiner Schrei. Ein Freudenschrei macht so einen Sprung eben noch spaßiger und er nimmt einem auch die Angst. Denn hoch war es nun wirklich nicht. Dann holen wir unser Schnorchel Ausrüstung und legen los. Das Wasser hier draußen ist angenehm warm, doch mit 15 Meter Tiefe sehen wir kaum Fische. Also retour zum Boot.

Während die anderen ein weiteres Gläschen trinken, stürzen wir uns auf die Stand Up Paddel Boards. Bei dem Wellengang, der mittlerweile herrscht gar kein einfaches Unternehmen. Kein Vergleich zu unserer Tour mit den hoteleigenen Bords im stillen Hafen.

Dann klettern auch wir zurück an Bord für das Finale der Show: den Sonnenuntergang. Viel schneller als gedacht verschwindet der glühende Ball am Horizont. Dann holt Nick auch schon den Anker aus dem Wasser und wir tuckern zurück.

Die Farben der Nacht

Die Blaue Stunde hat für mich das schönste Licht. Die Meeresoberfläche glitzert noch rosa-rot, während der Himmel langsam in ein tiefes Blau eintaucht. Als wir wieder im Hafen angekommen ist es dunkel in Port de Soller und der Mond ist aufgegangen. Was für ein Anblick!

Für Sunset Cruise Anfänger haben wir das ganz hinbekommen. Vielleicht müssen wir so etwas doch öfters mal machen, denn so ein Sonnenuntergang am Meer ist noch einmal was ganz anderes als am Ufer oder in den Bergen.

Port de Soller bei Nacht.

Port de Soller bei Nacht.

 

Weitere Infos: www.bonnielasscharters.com

Unterkunftstipp: Bikini Hotel

PS: Pinn mich!

 

// Unbezahlte Pressereise: auf Einladung des Bikini Hotels organisiert, vielen Dank!