Original Tiroler Kaspress Knödel mit Salat Teller

Last Updated on 27/09/2023 by Lea

Der Klassiker schlechthin der Tiroler Küche und ein Must Eat auf Hütten: Tiroler Kaspressknödel mit Suppe, Salat oder Sauerkraut. In diesem Artikel zeige ich euch, wie man Kaspressknödel selbst macht und perfekt hinbekommt. Das ist gar nicht so schwierig wie es zuerst vielleicht aussieht, versprochen!

Zutaten für Original Tiroler Kaspressknödel
Die Zutaten für Kasspressknödel nach Originalrezept.

Tiroler Kaspressknödel Rezept, Zutaten und Hintergrundinfos

Nichts geht über einen deftigen Kaspressknödel in einer schmackhaften Suppe – oder im Sommer auch auf einem knackigen Salat. Allerdings gibt in Sachen „Käsepressknödel“ neben der passenden Begleitung und genauen Aussprache noch einige andere essentielle Fragen.

Welcher Käse kommt in die Kaspressknödel? 

Meistens handelt es sich um eine Mischung verschiedener Hartkäsesorten aus den Alpen. Mir persönlich wäre Graukäse alleine zu einschlägig im Geschmack. Ideal ist eine Mischung mit einem mittelreifem Bergkäse 50:50. Statt Bergkäse geht auch Gruyère.

Was ist Graukäse und wo bekomme ich ihn her?

Graukäse ist ein sehr deftiger Tiroler Käse, der aus Kuhmilch hergestellt wird und mit höchstens 6% extrem fettarm ist. Wenn er noch nicht lange genug gereift ist, hat er eine weiße, bröselige Konsistenz und wird mit der Zeit gelb und speckig. Der Sauermilchkäse schmeckt am besten, wenn man ihn mit Essig und Öl mariniert. Oder ihn für Kaspressknödel verwendet…

Außerhalb von Tirol (oder Südtirol) ist es meist schwierig ihn im Geschäft zu bekommen. Man kann aber auf Amazon von verschiedenen Anbietern aus Südtirol und Tirol Graukäse ganz einfach online bestellen.

Als Ersatz für Graukäse könnt ihr Bergkäse, Gruyere, etc. auch verwenden. Nur bitte keinen Frischkäse, Gorgonzola und oder andere Weichkäse!

Kann man Graukäse einfrieren?

Ja! Er lässt sich auch ganz gut einfrieren, vor allem wenn man ihn für Knödel später verwenden möchte. Denn dabei stört es nicht, wenn er etwas bröselig nach dem Auftauen ist.

Kann man Knödelbrot, bzw Semmelwürfel selbst machen?

Ja, du kannst auch altes Weißbrot oder trockenes Toastbrot in Würfel schneiden und verwenden. Auch helles Dinkelbrot funktioniert natürlich. Je nach Art des Brotes brauchst du dann aber später beim Knödelrezept eventuell mehr oder weniger Milch.

Kaspressknödel: Mit oder ohne Kartoffeln? 

Manche reiben gekochte und abgekühlte Kartoffeln in die Knödel, ich persönlich würde dazu tendieren sie wegzulassen – außer es sind gerade welche vom Vortag da. Dann ist es eine gute Resteverwertung. Im Tiroler Alpbachtal macht man Kaspressknödel übrigens mit Topfen und Kartoffeln und lässt die Semmelwürfel komplett weg. Das Rezept für Kaspressknödel variiert also stark nach Region und Geschmack.

Wie werden Käsepressknödel knusprig?

Ein Kaspressknödel braucht viel Aufmerksamkeit und Sorgfalt, sonst verbrennt er beim Frittieren. Wird er nicht gut geformt fließt das heiße Öl in den Knödel und macht ihn unnötig fettig. Man achte also auf eine geschlossene Oberfläche und bewache ihn gut während er vor sich hin brät. Zum Binden kann man auch ein wenig Mehl mit reinmischen, allerdings macht das den Knödel als Ganzes weniger luftig. Knusprig wird er entweder frisch serviert oder erhitzt. Auch super knusprig schmeckt eine leichte Panier aus Semmelbrösel.

Wo in Tirol gibts die besten Kaspressknödel?

Das findet man am besten selbst heraus… meine Favoriten sind die Kaspressknödel auf der Umbrüggler Alm bei Innsbruck.

Kann man Knödel einfrieren?

Ja, Kaspressknödel kann man sehr gut einfrieren! Am besten lässt man sie nach dem Frittieren auf einer Küchenrolle abtropfen und komplett auskühlen. Dann unverzüglich auf einem Tablett in die Tiefkühltruhe – zwei bis drei Stunden später herausnehmen und in Zip-Lock Bags möglichst luftdicht verschließen und wieder einfrieren. So halten sie locker einige Monate!

Welche Beilage isst man zu Kaspressknödel?

Die klassischen Beilagen, wie man sie auf den Hütten und Almen in Tirol auch auf der Speisekarte findet sind: Suppe, Salat oder Sauerkraut. Vegetarier sollten am besten nachfragen, um welche Art von Suppe es sich handelt… Rindsuppe ist durchaus gängig in Tirol.

Absolute No-Gos bei Kaspressknödel (wie man sie allerdings häufig im Internet findet) sind Bratensauce oder Schnittlauchsauce…

Rezept für die perfekten Tiroler Kaspressknödel

Dieses Rezept für Tiroler Kaspressknödel braucht im Vergleich zu anderen Rezepten sehr wenig Eier, es is daher wichtig den Teig vorm Formen wirklich lang genug ruhen zu lassen damit sie gut halten! Wer mehr Eier mehr hinzugibt, erhält noch flaumigere Kaspressknödel, ich persönlich finde aber es so aber perfekt.

Zutaten

  • 250g Semmelwürfel (=Knödelbrot, getrocknetes, gewürfeltes Weißbrot)
  • 2 ganze Eier
  • 250ml Vollmilch
  • 100g Graukäse gewürfelt in 0,5cm Stückchen
  • 100g Bergkäse gewürfelt oder grob gerieben
  • 1 Zwiebel – klein gewürfelt
  • 1 Knoblauchzehe – sehr klein gehackt
  • 20g Butter zum Anschwitzen
  • Salz und Pfeffer zum Abschmecken
  • 0,5 Bund frische Petersilie, fein gehackt
  • 0,5 Bund frischen Schnittlauch zum Garnieren
  • ausreichend Butterschmalz oder neutrales Pflanzenöl zum Frittieren

Beilage: Entweder wird der Kaspressknödel in einer Gemüse- oder Rindssuppe serviert oder er kommt mit Salat oder Sauerkraut auf den Teller.

Zubereitung: Kaspressknödel Step-by-Step

Den Zwiebel klein und den Knoblauch noch kleiner schneiden. Eine Pfanne (ich verwende meine bisher mit Abstand beste beschichtete Pfanne: eine Woll Titanium Nowo Pfanne) am Herd erhitzen, die Butter zerrinnen lassen und darin den Zwiebel und den Knoblauch anschwitzen. Achtung, die Zwiebel sollten nur glasig werden, nicht braun!

In der Zwischenzeit den Käse würfeln oder reiben.

Die Pfanne vom Herd nehmen und die 250ml Milch hinzugießen. Die Milch sollte kurz erwärmt werden. So spart man sich beim Abwasch einen weiteren Topf.

In einer sehr großen Schüssel 250g Semmelwürfel, die warme 250ml Milch mit der gedünsteten Zwiebel-Knoblauchmischung, die 200g Käse, die Petersilie und die zwei Eier verrühren. Gut umrühren, gerne auch einfach mit den Händen.

Jetzt salzen und pfeffern. Da es hier bereits zu Diskussionen gekommen ist, überlasse ich die genaue Grammanzahl der Prise Salz ganz eurem Geschmack. Bedenkt nur, dass würziger Käse weniger Salz braucht, als milder. Schwarzer Pfeffer schmeckt mir am besten frisch gemahlen – wer keinen mag, lässt ihn weg.

Nun sollte man die Mischung mindestens 20 Minuten stehen lassen. In der Zeit bindet sich die Mischung und bildet eine patzige Masse. Nochmal gut durchkneten und fühlen, ob die Feuchtigkeit gut durchgezogen ist.

Mit nassen Händen formt man nun die Knödel, wobei ich aus der angegebenen Menge 8 Knödel zu ca. 105g das Stück mache. Ich mag es nicht, wenn sie zu groß sind – lieber etwas kleiner und bei Bedarf mehr davon! Die Knödel werden flachgedrückt. Dabei nochmal schauen, dass sie keine „Risse“ haben.

Jetzt werden sie im heißen Fett bei ca 160 bis 180 Grad braten. Es zahlt sich aus, wirklich so lange zu warten bis das Fett die Temperatur erreicht hat – sonst saugen die Knödel beim Braten das Fett auf.

Bloß nicht auf das Fett verzichten, sonst kleben die Knödel mit dem Käse am Pfannenboden fest! Vom Backen im Ofen rate ich ab, denn dabei trocknen die Knödel aus und verlieren ihre Charakter.

Erfahrungsgemäß brät man sie circa drei Minuten pro Seite. Je mehr Knödel im Fett liegen, desto schneller sinkt am Anfang die Temperatur und muss erst wieder steigen. Tipp: Wenn etwas Käse ausläuft ist das normal – da dieser im Fett aber ebenfalls frittiert hebe ich ihn vor der nächsten Ladung Knödel mit einer Gabel vorsichtig heraus, damit er nicht verbrennt.

Beim Herausnehmen gut abtropfen lassen und auf einer Küchenrolle auskühlen lassen. Jetzt sind die originalen Tiroler Kaspressknödel fertig zum Servieren!

Tiroler Kaspressknödel Varianten

Grüne Kaspressknödel à la Umbrüggler Alm

Auf der Umbrüggler Alm bei Innsbruck werden leicht grüne Kaspressknödel serviert. Sie sind nicht etwa mit den Spinatknödel fusioniert worden, nein, sie haben besonders viel Petersilie im Teig.

Dieser Geheimtrick lässt sich zu Hause auch leicht machen: einfach Petersilie mit ein paar EL kaltem Wasser sehr gut mixen/pürieren und einen Teig der Milch mit der grünen Flüssigkeit ersetzen.

Grüne Kaspressknödel auf der Umbrüggler Alm.
Die berühmten grünen Kaspressknödel der Umbrüggler Alm bei Innsbruck.

Tiroler Kaspressknödel mit Salat

Für die sommerliche Variante: Für den Salat eignen sich asiatische Salatblätter, die eine gewisse Schärfe mitbringen. Auch gut geeignet sind junge Spinatblätter, Sauerampfer, junge Löwenzahnblätter oder auch Rucola. Je bunter gemischt, umso besser. Als Dressing reicht mir ein gutes Olivenöl und eventuell ein paar Tropfen Weißweinessig – bloß nicht übertreiben – der gute Geschmack der Blätter soll nicht übertönt werden. Schnittlauch drüber streuen und servieren!

Tiroler Kaspressknödel in der Suppe

Wer eine gute Rinderbrühe hat, kann diese nehmen, ansonsten reicht auch eine Gemüsesuppe. Ich habe immer selbst gemachtes Suppengewürz zu Hause – das koche ich im Wasser auf, lass es eine Weile köcheln und fertig ist die Basis. Frischen Schnittlauch drüber und heiß servieren!

Kaspressknödel ganz klassisch in der Suppe.
Kaspressknödel in leichter Gemüsesuppe.

Das Rezept zum Ausdruck

Hier könnt ihr das Rezept unkompliziert downloaden, als PDF abspeichern oder ausdrucken.

Original Tiroler Kaspress Knödel mit Salat Teller
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Original Tiroler Kaspressknödel

Einfaches Rezept für Tiroler Kaspressknödel. Die Menge ergibt circa 8 Knödel à 100g. Pro Person rechnet man 2 Stück als Hauptspeise + Salat oder Suppe.
Vorbereitungszeit15 Minuten
Zubereitungszeit15 Minuten
Gesamtzeit30 Minuten
Gericht: Hauptgericht
Küche: Alpine Küche
Keyword: Tirol, Hüttenessen
Portionen: 8 Knödel
Kalorien: 200kcal

Kochutensilien

Zutaten

  • 250 g Semmelwürfel (=Knödelbrot oder gewürfeltes, trockenes Weißbrot)
  • 2 Stk große (Bio-)Eier
  • 250 ml Vollmilch
  • 100 g Graukäse (gewürfelt, ca. 0,5cm)
  • 100 g Bergkäse (grob gerieben oder gewürfelt)
  • 1 Zwiebel, klein gehackt
  • 1 Knoblauchzehe, mini klein gehackt
  • 20 g Butter zum Anschwitzen
  • 1 Prise Salz & frisch gemahlener Pfeffer zum Abschmecken
  • 0,5 Bund Frische Petersilie, gehackte Blätter
  • 0,5 Bund Schnittlauch zum Bestreuen
  • Butterschmalz oder neutrales Pflanzenöl zum Braten

Beilage nach Wahl

  • Suppe, Sauerkraut oder Salat

Anleitungen

Vorbereitungen

  • Petersilie und Schnittlauch fein schneiden. Den Zwiebel klein und den Knoblauch noch kleiner würfeln.
  • Eine Pfanne am Herd erhitzen. Die Butter zerrinnen lassen und darin die Zwiebelstückchen und den Knoblauch anschwitzen. Achtung, die Zwiebel sollen nur glasig werden, nicht braun! Das darf bei mittlerer Temperatur gerne 5 Minuten dauern.
  • In der Zwischenzeit den Bergkäse grob reiben und den Graukäse (ca. 0,5 cm) würfeln.
  • Die Platte ausmachen und die 250ml Milch hinzugießen. Die Milch sollte lauwarm werden. (So spart man sich beim Abwasch einen weiteren Topf.)
  • In der größten verfügbaren Schüssel alle Zutaten vermischen: 250 g Semmelwürfel, die warme Milch-Zwiebel-Knoblauch Mischung, insgesamt 200 g Käse, die zwei Eier und die gehackte Petersilie. Gut umrühren, am besten mit den Händen. Jetzt Salzen und Pfeffern. Die genaue Menge Salz kommt auf die Käsesorte an – je würziger der Käse, desto weniger Salz ist notwendig.
  • Nun sollte man die Mischung mindestens 20 Minuten stehen lassen.
  • Nochmal mit den Händen durchrühren. Der Teig darf keine trockene/harte Teilchen mehr haben, sonst hat man diese später auch in den Knödel.
    Falls der Teig zu trocken ist: 1–2 EL Milch hinzufügen und nochmal durchkneten und geduldig ein paar Minuten rasten lassen.
    Falls der Teig zu nass ist: 1–2 EL Semmelbrösel zum Binden der Masse hinzufügen.
  • Mit nassen Händen formt man nun die Knödel, wobei ich aus der angegebenen Menge 8 Stück zu je 105 g herausbekomme. Die ideale Größe liegt zwischen 80 und 120 g pro Knödel. Ich mag es nicht, wenn sie zu groß sind – lieber etwas kleiner und bei Bedarf mehr davon! Die Knödel werden flachgedrückt. Dabei nochmal schauen, dass sie keine großen Risse haben. 
  • Pro-Tipps: Den Knusprigkeitsfaktor erhöht man, indem man die fertig geformten flachen Knödel mit etwas Brösel oder zerdrückte Pankobrösel bestreut.
  • Jetzt werden sie im heißen Pflanzenfett bei ca. 160 – 180 Grad braten. Es zahlt sich aus, wirklich so lange zu warten, bis das Fett die Temperatur erreicht hat – sonst saugen die Knödel das Fett auf. Erfahrungsgemäß brät man sie circa drei Minuten pro Seite.
    Je mehr Knödel im Fett liegen, desto schneller sinkt am Anfang die Temperatur und muss erst wieder steigen. Beim Herausnehmen gut abtropfen und auf einer Küchenrolle auskühlen lassen. Jetzt sind sie fertig zum Servieren!
  • Mit Schnittlauch bestreuen und in einer Suppe, Sauerkraut oder mit einem sommerlichen Salat servieren.
  • Mein Tipp: Die Kaspressknödel lassen sich, sobald sie ausgekühlt sich sehr gut einfrieren! Da man sie gut einpacken kann und die Knödel an sich schon essbereit sind, eignen sie sich auch als Outdoor-Cooking Gericht auf Wanderungen oder für Übernachtungen in Winterräumen, etc.
  • Dir schmecken meine Kaspressknödel? Dann würde ich mich freuen, wenn du mich in deinen Fotos auf Instagram (@esctown) taggst, du einen Kommentar hier am Blog hinterlässt oder das Rezept mit deinen Freunden teilst. Herzlichen Dank und guten Appetit!

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