Last Updated on 18/11/2024 by Lea
Von Venedig kann ich nicht genug bekommen. Unzählige Museen, Ausstellungen, Palazzi, Plätze, Inseln, Anlegestellen, Ecken und Winkel warten darauf entdeckt zu werden. Alle zwei Jahre explodiert die Anzahl an Angeboten im Zuge der Biennale di Venezia, der renommierten internationalen Kunstausstellung, die seit 1895 hier stattfindet. Aktuell ist die 57. Kunstbiennale noch bis 26. November 2017 zu sehen. Grund genug für einen Besuch.
Viva Arte Viva: Zu Besuch auf der Biennale
Wir fangen in den Giardini (den Gärten) im Stadtteil Castello an. Hier präsentieren sich 28 Länder in ihren nationalen Pavillions, die alle zwei Jahre komplett neu gestaltet werden. Länder, die keinen eigenen Pavillion haben, stellen ihre Werke in anderen Räumlichkeiten quer über die Stadt aus. Und dann gibt es noch die von Kuratoren zusammengestellten Werke im Arsenale, ein Gebäudekomplex, der ca 20 Gehminuten von den Gardinis entfernt liegt. Mit den regulären Tickets erhält mal einen Eintritt im Arsenale, einen in den Giardini. Mit dem 48h Ticket hat man dafür ein wenig mehr Zeit. Für mich persönlich reicht aber ein voller Tag, denn die Hitze, die vielen einprasselnden Ideen und Eindrücke ermüden schnell. Ein ein bisschen Zeit für einen Tag in Venedig sollte auch immer noch übrig sein.
Die Giardini, Österreich und Herr Wurm
Der Österreichischen Pavillion wurde dieses Mal von Brigitte Kowanz und Erwin Wurm gestaltet, wobei es im Grund zwei Räume und zwei Ausstellungen sind. Von Herrn Wurm gibt es One-Minute-Skulpturen par Exzellence, von Frau Kowanz einen Raum voller Lichtpoesie in Relation auf Google, iPhone und Wikipedia. Ich finde die Lichtspiralen zwar sehr schön im Raum, inhaltlich frage ich mich aber, ob man hier nicht etwas in der Vergangenheit stecken geblieben ist. Den Schock der Digitalisierung sollten wir doch mittlerweile verdaut haben? Oder zumindest den, dass es jetzt Wikipedia gibt. Da fände ich persönlich im Jahr 2017 auf eine künstlerische Aufarbeitung von SnapChat zB doch spannender, als eine Website, die es seit 2001 gibt.
Der auf dem Kopf stehende Lastwagen von Herrn Wurm ist trotz seiner Größe gar nicht so auffällig wie vermutet. Schön ist, dass man ihn besteigen kann. Wobei die nette Dame bei den Stufen gleich darauf hinweist: das Stichwort heißt ÜBER. Oben angelangt steht auf einer kleinen Tafel „Stand quiet and look over the mediterranean sea“ – also nicht AUFS, sondern ÜBER. Gut, das Meer sieht man also nicht, dafür hat man einen netten Blick auf den Garten.
Drinnen geht die Ausstellung weiter, diverse Stücke laden zum Mitmachen ein und kommt dann im Vergleich zu vielen anderen „normalen“ Ausstellungen doch sehr erfrischend an.
Die Biennale im Arsenale
Am Nachmittag gehen wir ins Arsenale, wo weitere Kunstwerke sich aneinander reihen. Manche schöner, manche eindrucksvoller, manche grausam und seltsam. Die Flucht und die Angst sind immer wieder Themen. Hier ein kleiner Einblick:
Kunstwerke in Venedig
Viel Zeit bleibt nicht mehr für weitere Biennale Exkursionen, aber bei einer Fahrt mit dem Vaporetto (Linie 1) am Grand Grande gibt es dann doch noch einige Werke zu spotten, die zwar nicht alle Teil der Biennale sind, aber trotzdem im Zuge der Kunstausstellung zu sehen sind. Um nicht den Überblick zu verlieren, gibt es hier vom Art Magazin ein gutes PDF.
Venedig: Ein unerwartetes Highlight
Biennale hin oder her, das eindeutige Highlight der Reise ist dann doch die Fahrt mit der Gondel. Dafür tausche ich meinen Gutschein von Turbopass ein und meine Mama zahlt 32€ auf für eine 30-minütige Rundfahrt in einer geteilten Gondel (ohne Gesang, den müssen wir uns dazu denken). Es ist meine erste Fahrt mit einer Gondel und ich finde sie komplett überraschend extrem schön.
Absolute Empfehlung, jeden Cent wert.