Last Updated on 25/09/2024 by Lea

Nicht viele Restaurants erwecken in mir den innerlichen Drang darüber zu berichten. Dieses schon! Es folgt eine Restaurantempfehlung für die Umgebung von Meran: das Wirtshaus zur blauen Traube wird seit 2019 von Christoph Huber belebt. Sein Motto? Radikal lokal. Wie das schmeckt? Radikal genial.

Radikal spontan war auch mein Besuch in seinem Wirtshaus. Bei meinem Aufenthalt in der VillaVerde in Algund ist mir aufgefallen wie nah ich gerade bin, keine 10 Minuten zu Fuß. Da es in der VillaVerde selbst kein Abendessen gibt bin ich kurzerhand zu Fuß einfach mal hinspaziert. Um halb 7 in Italien sind die Restauranttische naturgemäß noch leer und so habe ich ganz spontan noch einen freien Platz zwischen Bar und Küche ergattert. Mehrere Anrufer an dem Abend wurden auf die nächste Woche vertröstet, Glück gehabt!

Da es einer dieser superheißen Sommertage war, hab ich mich für Vorspeise und Nachspeise entschieden, um zwei verschiedene Gerichte kosten zu können. Alleine mit nicht ganz so viel Hunger ist das Durchkosten gar nicht so einfach!

Womit ich allerdings nicht gerechnet habe: der Gruß aus der Küche war ebenfalls fantastisch und zählt eigentlich als dritter Gang! Schuld dran ist a) meine Brotliebe und b) das bombastisch gute Brot von Ivo de Pellegrin, der seit 2020 eine kleine Sauerteig-only Bäckerei in Meran aufgemacht hat.

Abendessen in Algund

Sushi auf Südtirolerisch

Als Vorspeise habe ich das Mountain Sushi (marinierte Lachsforelle aus dem Passeiertal, gebackenes Baguette, Forellenkaviar) ausprobiert. Sehr gut, nur darf man sich keinen Reis erwarten… was ich irgendwie doch getan habe, trotz dem Baguette Hinweis auf der Karte. Das Gericht erinnert mich persönlich eher an aufwändig belegte Brötchen. Gut, aber eher Mini-Smørrebrød als Sushi.

Mountain Sushi ala Blaue Traube.

Schokoträumchen

Und dann noch eine geniale Nachspeise: Schokoteigschalen, Haslenusseis, Mokkaschaum und Salzkaramell. Eine unglaublich tolle Kombination, die im Mund zerschmilzt. Am liebsten würde man danach den Teller abschlecken.

Apropos: die schönen Teller sind übrigens auch von einer Keramikerin aus der Region, leider ohne Verkaufsladen.

Kostenpunkt: Vorspeisen 14-16€, Hauptspeisen 25-32€, Nachspeisen 8-14€. Gedeck 1,50€.

Fazit: das war ganz genau nach meinem Geschmack – von der Philosophie bis zur Ausführung. Das nächste Mal dann mit Hauptspeise, reserviertem Tisch und monatelanger Vorfreude!

Bis dahin ist der Instagram Account des Restaurants übrigens ein heißer Tipp, dort gibt es noch Rezepte aus der Quarantänezeit (auch online zum Nachlesen bei der lieben Marika auf Mountain Hideaways) und Christoph Huber stellt ab und zu neue Gerichte vor. Dann zücke ich den Stift und höre ganz genau zu.

Wie das klingt? Zum Beispiel so: heimische gedämpfte Gyoza: Ingwer, Kraut und Kalbfleisch, fermentierter Rettich und Zwiebelcreme als Topping und dazu eine reduzierte Consommé mit Apfelessig als Sojasaucen-Ersatz. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.

Kontakt

Wirtshaus Blaue Traube
www.blauetraube.it
Adresse: Alte Landstraße, 44, 39022 Algund, Südtirol, Italien
Öffnungszeiten: 12.00 – 14.30 & 18.00 – 21.30, So + Mo Ruhetag
Telefon: +39 0473 447103

/selbstbezahlt