Last Updated on 18/03/2025 by Lea
Japan ist ein Eldorado für Foodies und es gibt unzählige Must Eats und Restaurants zu besuchen. Die neuesten Food Trends findet man am besten über TikTok und Instagram, Michelin verteilt im ganzen Land Sterne und überraschend oft schmeckt selbst das Essen aus den Kombinis (Minimärkte) fantastisch. In diesem Japan für Foodies Artikel findet ihr meine Must Eats, Restauranttipps und Tipps, welche kulinarischen Souvenirs ihr aus Japan mitnehmen müsst.
Foodie Inspiration auf Social Media: Die neuesten Trends & Openings
Folgende Accounts haben mir bei der Recherche geholfen:
- japaneat.gram – wunderbar launische Reels über ALLES was die japanische Küche hergibt
- hommathefoodie – sympathischer junger Mann, der gerne genießt
- tajashiifromjapan – Straßeninterviews
- travel.japan_together – viele Reiseinfos mit kulinarischen Tipps
- itsgracechin – japanischer Vorgeschmack für allgemeine Reiseinfos + Food Tipps
Es gibt natürlich unglaublich viele mehr, aber mit diesen fünf solltet ihr einen guten Start hinlegen.
Japan Restaurant Reservierungen vor deiner Reise
In Japan gibt es unglaublich viele Restaurants, die meisten sind auf etwas Spezifisches spezialisiert, z.B. wird man in einem Ramen Restaurant kein Sushi bekommen. Im Unagi Laden keine Maze Soba. Im Tonkatsu Restaurant ausschließlich knusprig Frittiertes und im Izakaya kein Gyudon. Und das ist auch gut so. Denn je spezialisierter, desto hingebungsvoller und perfektionierter wird, in Japan gekocht.
Gerade bei Michelin Restaurants oder auf Social Media gehypten Läden muss man allerdings frühzeitig reservieren und oftmals läuft dies nach sehr eigenen Regeln ab. D. h. sobald man sich entschieden hat, wo essen zu wollen heißt es herausfinden, wie man reserviert. Für den berühmten „Fleischlaberl Grill“ Hikiniku to Come muss man z. B. immer am Monatsanfang über die Website reservieren. Wer als Ausländer im mit drei Sternen ausgezeichneten Sukiyabashi Jiro in Tokyo Sushi essen möchte, muss dies über den Hotel Concierge mit Photo ID geschehen. Die gehypten Ramen Carbonara im Menchirashi bekommt man, indem man entweder zu einem geschickten Zeitpunkt aufkreuzt oder indem man sich eben anstellt. Gleiches gilt für Tonkatsu Marugo aus dem Bib Gourmand.
Die wichtigsten Säulen der japanischen Esskultur
Kaiseki – Japans höchste Kunst der Kulinarik
Ein Kaiseki-Erlebnis ist weit mehr als nur ein Essen – es ist eine kunstvolle Reise durch Japans feinste Aromen, Texturen und Traditionen. Ursprünglich aus der japanischen Teezeremonie entstanden, gilt Kaiseki heute als die höchste Form der gehobenen Küche und wird oft in exklusiven Ryotei-Restaurants oder traditionellen Ryokans serviert. Ein typisches Kaiseki-Menü besteht aus mehreren Gängen, die perfekt aufeinander abgestimmt sind und mit größter Sorgfalt die Saisonalität und Ästhetik der japanischen Küche widerspiegeln. J
eder Gang – von kunstvoll angerichteten Vorspeisen über delikate Sashimi-Platten bis hin zu gegrilltem Fisch oder Wagyu-Rind – wird nicht nur geschmacklich, sondern auch visuell inszeniert. Die Zutaten werden stets frisch aus der jeweiligen Region bezogen, und selbst die Teller und Schalen sind auf das Erlebnis abgestimmt. Ein Kaiseki-Dinner ist ein unvergessliches Fest für die Sinne – eine Mischung aus Perfektion, Tradition und kulinarischer Eleganz.
Izakaya – Japans geselligste Genusskultur
Ein Besuch in einem Izakaya ist ein absolutes Muss für jeden, der die gesellige Seite der japanischen Esskultur erleben möchte. Diese traditionellen Gastropubs sind der perfekte Ort, um in lockerer Atmosphäre eine große Auswahl an herzhaften, kleinen Gerichten zu genießen – ideal zum Teilen mit Freunden oder Kollegen. Auf der Speisekarte stehen Klassiker wie knuspriges Karaage (frittiertes Hähnchen), saftige Yakitori-Spieße, würziges Edamame und frisches Sashimi. Dazu gehören auch typische Izakaya-Getränke wie Bier, Sake und Highballs, eine beliebte Kombination aus Whisky und Soda, die erfrischend leicht ist und schnell betrunken macht.
Die Atmosphäre in einem Izakaya ist laut, ungezwungen und oft begleitet von fröhlichem Stimmengewirr. Viele Japaner besuchen nach der Arbeit solche Lokale für ein entspanntes Essen und ein paar Drinks mit Kollegen. Wer Japan nicht nur kulinarisch, sondern auch kulturell authentisch erleben möchte, sollte sich einen Abend in einem Izakaya nicht entgehen lassen – selten soviele Menschen in Arbeitskleidung betrunken beisammen sitzen gesehen.
Omakase – Kulinarisches Vertrauen in die Hände des Meisters
Ein Omakase-Erlebnis ist die höchste Form des Vertrauens zwischen Gast und Sushi-Meister. Der Begriff „Omakase“ bedeutet wörtlich „Ich überlasse es Ihnen“ und beschreibt ein Menü, bei dem der Koch die Auswahl der Speisen trifft. Statt einer festen Speisekarte erhält der Gast eine individuell zusammengestellte Abfolge von Gerichten, die je nach Saison, Tagesfang und Inspiration des Küchenchefs variieren. Besonders in Sushi-Restaurants ist Omakase eine Kunstform, bei der jedes Stück mit größter Präzision und Hingabe zubereitet wird. Dabei kommen oft exklusive Zutaten wie Toro (fetter Thunfisch), Uni (Seeigel) oder A5-Wagyu zum Einsatz. Das Erlebnis ist nicht nur kulinarisch, sondern auch visuell beeindruckend, da viele Meister ihre Kunst direkt vor den Gästen zelebrieren. Ein Omakase-Menü ist eine intime, exklusive und oft kostspielige Erfahrung, die einen einzigartigen Einblick in die Perfektion der japanischen Küche gibt. Japanisch-Kenntnisse, eine japanisch sprechende Begleitung oder ein Haus, das englische Erklärungen anbietet, sind definitiv von Vorteil.
Yōshoku – Japanische Küche mit westlichem Einfluss
Die japanische Küche ist bekannt für ihre einzigartigen Traditionen, doch sie hat auch westliche Einflüsse auf ganz besondere Weise adaptiert. Yōshoku, was wörtlich „westliches Essen“ bedeutet, umfasst Gerichte, die ursprünglich aus Europa oder Amerika stammen, aber in Japan eine ganz eigene Interpretation erfahren haben. Diese Speisen sind oft milder gewürzt, mit japanischen Zutaten verfeinert und perfekt an den lokalen Geschmack angepasst.
Klassische Yōshoku-Gerichte sind zum Beispiel Omurice, ein luftiges Omelett gefüllt mit würzigem Ketchup-Reis, oder Tonkatsu, ein knusprig frittiertes Schweineschnitzel, das mit einer herzhaften, leicht süßlichen Sauce serviert wird. Auch Napolitan-Spaghetti, die mit Tomatensauce, Würstchen und Gemüse zubereitet werden, gehören zu den beliebten Klassikern. In Restaurants, die auf Yōshoku spezialisiert sind, wird oft großer Wert auf die Präsentation und den Komfort gelegt – hier trifft Nostalgie auf japanische Perfektion. Viele dieser Gericht bekommt ihr aber auch bei japanischen Fast-Foodketten.
Street Food & Marktstände – Japans kulinarische Vielfalt unter freiem Himmel
Japans Street-Food-Kultur ist eine wahre Schatzkammer für Feinschmecker. Ob an belebten Marktstraßen, bei Festivals oder in berühmten Food-Vierteln – die Vielfalt an frisch zubereiteten Snacks und kleinen Gerichten ist überwältigend. Besonders bekannt sind die Yatai-Stände in Fukuoka, die ein authentisches Straßenküchenerlebnis bieten, oder Märkte wie Tsukiji in Tokio und Nishiki in Kyoto, die frische Meeresfrüchte und regionale Spezialitäten bereithalten.
Zu den beliebtesten Street-Food-Gerichten gehören Takoyaki, kleine Teigbällchen mit Oktopusstücken, die knusprig ausgebacken und mit einer herzhaften Sauce serviert werden – sehr präsent am Nishiki Markt. Ebenso berühmt sind Okonomiyaki, herzhafte Pfannkuchen mit Kohl und verschiedenen Toppings, sowie Taiyaki, fischförmige Waffeln mit süßer Füllung wie rote Bohnenpaste oder Vanillecreme (z. B. in der Gasse vorm beeindruckenden Asakusa Schrein in Tokio). Wer durch Japan reist, sollte sich diese köstlichen Snacks nicht entgehen lassen – sie sind ein echtes Erlebnis für Gaumen und Sinne.
Spezialitätenrestaurants – Ramen, Udon & SO VIELE mehr
In Japan gibt es für nahezu jede Spezialität ein eigenes Restaurant, das sich auf ein bestimmtes Gericht perfektioniert hat. So gibt es Ramen-ya, die ausschließlich verschiedene Ramen-Varianten anbieten, Udon- und Soba-Läden, die sich auf handgemachte Nudeln konzentrieren, oder Teppanyaki-Restaurants, in denen Köche direkt vor den Gästen Fleisch und Gemüse auf einer heißen Platte grillen.
Besonders bekannt sind Ramen-Restaurants, in denen dampfende Schüsseln mit kräftiger Brühe, perfekt gekochten Nudeln und aromatischen Toppings serviert werden. Jede Region Japans hat ihre eigene Ramen-Spezialität – von der salzigen Shoyu-Ramen in Tokio bis zur reichhaltigen Miso-Ramen aus Hokkaido. Wer Fisch liebt, sollte ein Unagi-Restaurant besuchen, das sich auf Aalgerichte spezialisiert hat. Diese Restaurants setzen auf höchste Qualität, oft mit Zutaten aus der eigenen Region, und bieten eine kulinarische Tiefe, die man so nur in Japan findet.
Shōjin Ryōri – Die vegetarische Tempelküche
Shōjin Ryōri ist eine besondere Form der japanischen Küche, die in buddhistischen Tempeln serviert wird und sich strikt an eine pflanzliche Ernährung hält. Diese Jahrhunderte alte Tradition verzichtet auf Fleisch, Fisch, Zwiebeln und Knoblauch, um einen klaren und unverfälschten Geschmack zu bewahren. Stattdessen stehen saisonale Gemüse, Tofu, Algen und fermentierte Speisen im Mittelpunkt – alles kunstvoll arrangiert und geschmacklich perfekt ausbalanciert.
Ein klassisches Shōjin Ryōri-Menü besteht aus mehreren Gängen, darunter Goma Dōfu (Sesam-Tofu), zarte Tempura-Gemüse, eingelegte Beilagen und Miso-Suppen mit frischem Seetang. Besonders beeindruckend ist die Ästhetik dieser Speisen, die nicht nur den Magen, sondern auch den Geist nähren soll. Viele Tempel, insbesondere in Kyoto, bieten Gästen die Möglichkeit, Shōjin Ryōri zu probieren – ein stilles, achtsames und zutiefst japanisches Esserlebnis.
Kaffee- & Teekultur – Zwischen Tradition und Moderne
Japan hat eine faszinierende Kaffee- und Teekultur, die von traditionellen Teezeremonien bis hin zu modernen Third-Wave-Cafés reicht. Während in Kyoto und Nara klassische Matcha-Teehäuser wie Tsujiri oder Ippodo jahrhundertealte Rituale pflegen, erlebt das Land gleichzeitig einen wahren Kaffeeboom mit innovativen Kissaten (klassischen Cafés) und hippen Spezialitätenröstereien.
Ein traditionelles Matcha-Erlebnis beinhaltet fein gemahlenen Grüntee, der in ruhiger Atmosphäre von Hand aufgeschäumt wird. Dazu gibt es oft Wagashi, kunstvolle japanische Süßigkeiten, die perfekt auf den bitteren Tee abgestimmt sind. Wer hingegen einen guten Kaffee sucht, findet in Städten wie Tokio und Osaka zahlreiche kleine Röstereien, die sich auf handgebrühten Filterkaffee spezialisiert haben. Ob klassisch oder modern – Japans Kaffee- und Teekultur ist eine perfekte Mischung aus Handwerkskunst und Genuss.
Und irgendwo dazwischen gibt es dann natürlich noch die hippen Bäckerei, Japanese Pancake Läden und Roboterrestaurants… Japans Esskultur ist sicherlich eine breitgefächerste weltweit und sich vor der Reise einzulesen macht sich auf jeden Fall bezahlt!