Last Updated on 11/10/2024 by Lea
Du bist auf der Suche nach einem guten Trekkingrucksack für eine lange Backpackingreise, möchtest dabei aber keins der schweren Trümmer von früher durch die Gegend tragen? Dann ist der Eja Pro von Osprey mit 55 Litern (Frauenmodell; das Pendant für Männer ist der Exos Pro) mit weniger als einem Kilo Eigengewicht (0,93 kg) vielleicht genau das Richtige für dich. Das leichte Gewicht und die durchdachten Features machen ihn zum idealen Rucksack für Reisen, aber auch für Mehrtagesbergtouren. Dabei liegt der Rucksack preislich mit ca. 260 € im Mittelfeld.
Leichter Reiserucksack unter einem Kilo
Vor meiner einmonatigen Japanreise letzten Sommer habe ich stundenlang recherchiert und Erfahrungsberichte gelesen. In Europa gibt es vor allem sehr hochwertige, sehr teure Modelle (zB Black Diamond Betalight 45l, ca 400€) oder günstigere von Decathlon (Trekkingrucksack Damen ultraleicht – MT900 UL 45+10 L – 1,3kg ca. 150€). Alternative Angebote, wie das von Alpin Loacker 40+10L mit 1.2 kg um rund 100€ erscheinen zwar attraktiv, aber waren mir dann doch zu riskant in Sacken Rückenform und Langlebigkeit.
Ich war sogar bereit einen Rucksack aus den USA zu bestellen, denn dort sind die sogenannten Ultralight Backpacks noch mehr verbreitet. Sie sind sehr beliebt für Fernwanderwege wie der Pacific Crest Trail, etc., wo dann auch ein Zelt, ein Schlafsack und eine Isomatte im Rucksack Platz finden, neben deutlich mehr Proviant und einem Campingkocher. Oft wird hier mit geschicktem Packen beim Rucksackgewicht eingespart, indem der Rücken kein eigenes Gestell hat.
Da ich den Rucksack aber nun in erster Linie zum Reisen benötige, wollte ich auf einen festen Rückenteil auf keinen Fall verzichten, ebenso sind für mich Seitentaschen für eine Wasserflasche unverzichtbar. Ich wollte aber auch nicht überladen, wie auf meiner Weltreise 2009, reisen und damit ich gar nicht in Versuchung komme, halte ich 45-55 Liter für ideal. Ausgelegt ist der Rucksack übrigens für ein Gewicht von 5-18 kg. Naturgemäß wird das Tragevergnügen kleiner, je schwerer der Rucksack ist. Ich würde sagen, für bis zu 10-12 kg ist er ideal.
Grundsätzlich habe ich ihn so gepackt, dass der Tagesrucksack (ein kleiner „REI Flash 18 Pack“) in den Hauptrucksack passt und man nicht mit dem Zwei-Rucksack-Modell durch die Straßen wanken muss. Das habe ich bis zur letzten Fahrt zum Flughafen bei der Abreise auch hinbekommen – da war der Rucksack dann bis oben hin voll mit Mitbringsel.
Rücken Belüftung und Platzaufteilung im Rucksack
Auch wenn ich mit 1,80 von meiner Rückenlänge her unbedingt ein Frauenmodell brauche, finde ich es an den Schultern sehr angenehm, wenn die Träger gut sitzen. Da wir bei täglich 30–35 Grad unterwegs waren im japanischen Sommer, war der gespannte AirSpeed-Netzrücken Gold wert in Sachen Belüftung. Der Hüftgurt ist verhältnismäßig schmal gehalten, hat aber eine Tasche mit Reissverschluss und eine Tasche um etwas ins Netz zu stecken. Apropos Netz: die beiden Netze rechts und links sind extrem praktisch für Wasserflaschen und da die Netze nach hinten hin Eingriffe haben, kann man sie auch schräg reinstecken. Bei kleineren Flaschen ist mir das aber eher zum Verhängnis geworden, hier würde ich mir noch einen kleinen Clip wünschen, ob das Loch im Netz bei Bedarf kleiner zu machen. Im vorderen Netz habe ich meistens schnell benötigte Sachen verstaut wie meinen Schal, die Kappe, Sonnencreme, etc.
Der Rucksack hat innen keine weiteren Unterteilungen, daher habe ich mit Packing Cubes gepackt. Zwei halbdurchsichtige Packwürfel von Thule, einen Schmutzwäschesack, einen Sack für Sneakers und noch paar kleinere Taschen für Krimskrams.
Da der Rucksack meistens geplant nur so halb bis 2/3 voll war, habe ich ihn mit den Gurten rechts und links immer leicht angepasst im Volumen.
Einziger Nachteil am Eja Pro 55 ist, dass er nicht von allein am Boden aufrecht steht. Ich vermute, das hat mit dem gespannten Rückenteil zu tun und wenn ich die Wahl habe, ist mir mein Rücken mein Tragen auch deutlich wichtiger als ein anlehnungsbedürftiger Rucksack. Wem das wichtig ist, der sollte vermutlich bei einem der herkömmlichen Backpacks bleiben, die das je nach Modell ja durchaus schon können.
Tipp: Ergänzt habe ich den Rucksack mit einer passenden Regenhülle, welche ab Kauf nicht dabei ist. Das war vor allem für Flüge praktisch, wo ich den Hüftgurt einmal um den Rucksack geschnallt habe und dann die Regenhütte zum Schutz darüber gezogen habe. Damit er trotzdem anfassbar ist, habe ich die beiden Trägergurte kurz gezogen und aus dem Päckchen herausschauen lassen.
Ultraleicht Rucksack für Mehrtagestouren in den Bergen
Was ich auf meiner Reise nicht gebraucht habe, aber praktisch für Bergtouren finde: die Option den Deckel (mit Tasche 9L, 80g) abzunehmen und den Rucksack ohne zu nutzen. Das könnte ich mir z. B. auf einer Wanderung gut vorstellen. Die Signalpfeife am Brustgurt ist für Wildnis ebenfalls besser als im Großstadtdschungel geeignet, aber mittlerweile auch ein gewisser Sicherheitsstandard und ein gutes Feature. Trekkingstock/Eisaxthalterung sowie die Materialschlaufen und die Trinksystemvorbereitung sind für mich ebenfalls sehr praktische Features im Hinblick auf eine Bergtour.
Fazit
Ich bin super happy mit dem Eja Pro 55 Rucksack und freu mich ihn noch lange für unterschiedliche Aktivitäten nutzen zu können. Das robuste, superleichte Material hat Hitze, Dreck und Regen gut standgehalten und so sieht der Rucksack auch nach unzähligen Verkehrsmitteln, Hotelzimmer, Fähren und Flügen noch aus wie fast neu.
Fragen & Tipps zum perfekten Reiserucksack für Backpack Reisen
Hast du noch Fragen zum Osprey Eja Pro 55 oder hast selbst schon Erfahrungen mit dem Modell gemacht? Dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar.
Transparenz: Testprodukt
Ich habe den Rucksack von Osprey zur Verfügung gestellt bekommen, herzlichen Dank. Alle Eindrücke und Meinungen sind wie immer meine eigenen.
