Last Updated on 02/02/2021 by Lea
Am besten schmeckt’s immer selbstgemacht. Vorausgesetzt man befindet sich gerade in Südtirol.
Bei der Bäuerin Gerlinde Schönegger vom Kerschbaumerhof bei Innichen im Pustertal darf ich während meiner Reise lernen, wie man echte Südtiroler Schlutzkrapfen im Hochpustertal macht.
Nach einem Tag im Schnee genau die richtige Stärkung. Und in jeder Hinsicht auch nachhaltig. Schließlich kann man die neue Lieblingsspeise dann auch zuhause nach kochen.
Jeder macht sie ein wenig anders, aber Grunde kommt es nur darauf an, dass sie gut schmecken. Wir machen sie diesmal ohne Roggenmehl, man kann sie aber auch gut 50:50 im Verhältnis Weizen und Roggenmehl machen. Hier das Rezept vom Hof mit ein paar Tipps zum Nachmachen:
Zutaten Schlutzkrapfen
Für den Teig
- 500 g Weizenmehl
- 2 Eier
- 50-60 ml lauwarme Milch
- Eine Prise Salz
Für die Füllung
- 250 g Spinat (frisch und püriert oder TK – gut abtropfen lassen!)
- 250 g Bröseltopfen (in Österreich beim Spar erhältlich, Quark für meine deutschen Leser)
- Geriebener Parmesan
- Schnittlauch (fein geschnitten)
- gemahlener Pfeffer aus der Mühle zum Verfeinern
Und los! Die Zubereitung
Für den Teig die Eier mit dem Mehl und etwas Milch gut verkneten in einer Schüssel/auf einem großen Holzbrett. Am Ende soll ein homogener Teig entstehen, der dann ca 30Minuten zugedeckt (oder in Frischhaltefolie damit er nicht austrocknet) durchzieht. Danach nochmals ein wenig kneten und mit einem Messer 2cm dicke Scheiben vom „Laib“ schneiden und diese etwas mit Mehl bestäuben.
Während der Teig rastet mischt man die Zutaten für die Füllung. Dabei drauf achten, dass die Topfen-Spinat Masse gut abgetropft hat. Verfeinern tut man die Füllung mit Salz und Pfeffer, wer will auch gebratenen Zwiebeln und Muskatnuss.
Dann geht’s ans Pastamachen. Dafür braucht man eine Pastamaschine. Ohne wird es sehr schwierig den Teig so dünn auszurollen. Auf der Maschine den Teig einmal auf Stufe 2 und dann auf Stufe 4 durchlaufen lassen. Dann ist er schön dünn und kann mit einem runden Ausstecher ausgestochen werden.
Tipp: Bei meiner Maschine zuhause war die Stufe 5 noch besser und zum Ausstechen habe ich einfach ein umgedrehtes Weinglas genommen. Wenn der Teig bei Stufe 2 reisst ist vielleicht nicht genug Mehl im Teig – einfach bestäuben und falten, nochmal walzen, bis er schön flach rauskommt.
Die fertigen Schlutzkrapfen isst man am besten frisch. Oder man friert sie vor dem Kochen noch ein. Dafür legt man sie am besten mit etwas Abstand auf ein Plastikbrett und friert sie so ein paar Stunden ein, danach kann man sie bereits tiefgefroren in einen Vakkumsack oder Gefrierbeutel geben. So kleben sie später beim Kochen nicht aneinander.
Am besten schmecken die frische „Schlutzer“ mit reichlich brauner Butter, geriebenen Parmesan, gehacktem Schnittlauch und grob gemahlenen Pfefferkörnern.
Achtung, Suchtgefahr!
Unterkunft
Am Kerschbaumerhof, der etwa 10 Minuten (7 km) entfernt über Innichen am Berg liegt, kann man übrigens auf Absprache alles mögliche zu Kochen lernen und das Frühstück ist so richtig gute und vieles kommt direkt vom Hof (inkl. selbstgemachtem Brot, Karminwurzen, Milch, usw.).
Offenlegung: Ich wurde vom Tourismusverband Hochpustertal eingeladen, meine Meinungen bleiben wie immer meine eigenen.
Ich liebe Schlutzkrapfen! Die müssen im Urlaub in Südtirol einfach immer sein :)
Ein Tipp, den mir ein Koch im DolceVita Gourmethotel Preidlhof in Naturns bei Meran mal verraten hat: Man kann den Topfen auch ganz einfach selbst zuhause herstellen, wenn man mal keinen da hat oder nicht extra in den Supermarkt gehen will. Einfach einen Liter Milch aufkochen, einen großzügigen Schuss Essig dazu geben, und schon setzt sich der Topfen an der Oberfläche ab und kann abgeschöpft werden!